Bild nicht mehr verfügbar.

Facebook dementiert Berichte, wonach Bankdaten von Nutzern abgefragt werden

Foto: AP/Drew

Facebook will Banken bestimmte Dienstleistungen zur Kundenbetreuung anbieten, fragt nach eigenen Angaben dabei aber nicht aktiv nach Finanzdaten von Nutzern. Das Online-Netzwerk dementierte am Dienstag teilweise einen Bericht des "Wall Street Journal", wonach Facebook sich aus Interesse an Informationen etwa zu Einkäufen mit Kreditkarten oder Kontoständen 2017 an große US-Banken gewandt habe.

Artikel des Wall Street Journal "nicht wahr"

"Die aktuelle Geschichte des 'Wall Street Journal' behauptet fälschlicherweise, dass wir Finanzdienstleister aktiv nach Finanztransaktionsdaten fragen – das ist nicht wahr", erklärte ein Firmensprecher. Wie viele Online-Unternehmen arbeite Facebook mit Banken und Kreditkartenunternehmen zusammen, um Dienstleistungen wie Kundenchat oder Kontoführung anzubieten. Es sei einfacher, mit einer Bank über Facebook zu kommunizieren, statt am Telefon auf Informationen zu warten. "Wir benutzen die Bankdaten allerdings für nichts anderes – weder für Werbezwecke noch sonst irgendwas." Die Anwender könnten selbst entscheiden, ob sie diese Dienste nutzen wollten (Opt-in).

Debit- und Kreditkarten

Das "Wall Street Journal" berichtete, Facebook habe in den Gesprächen mit Banken wie JPMorgan Chase, Wells Fargo, Citigroup und US Bancorp auch nachgefragt, ob sie Informationen zur Verfügung stellen können, wo die Nutzer mit ihren Debit- und Kreditkarten einkaufen. Der Bericht verwies darauf, dass die Finanzwirtschaft Bedenken wegen der Datensicherheit habe. Gegen Facebook laufen nach dem Cambridge-Analytica-Skandal Ermittlungen, was die Gespräche erschwere und bereits eine Bank habe abwinken lassen.

Die Investoren reagierten positiv auf die Aussichten auf ein zusätzliches Dienstleistungsgeschäft. Der Aktienkurs von Facebook stieg am Montagabend an der New Yorker Börse Nasdaq um 4,45 Prozent, nachdem das Papier Ende Juli nach der Vorlage der jüngsten Quartalsergebnisse noch um rund 20 Prozent abgestürzt war. (APA, 7.8.2018)