Verglichen mit der vor mehr als 40 Jahren parallel zu den Osterfestspielen etablierten Kunstmesse blicken die im Sommer anberaumten auf eine kurze Chronik zurück. Das ist insofern verwunderlich, als Salzburg im Festspielumfeld mit einer hohen Dichte an internationalen Gästen punktet, die zur Kernzielgruppe des Kunsthandels gehören.

Jahrzehntelang überließ man dieses Feld den ansässigen Galerien und damit vor allem zeitgenössischer Kunst. Erst 2007 wurde die erste Kunstmesse veranstaltet, die ein Repertoire aller Gattungen der Kunst aus mehreren Jahrhunderten offerierte. Die Veranstalter wechselten, seit 2015 haben sich zwei Formate als sommerliches Rahmenprogramm etabliert. Dank wachsender Stammklientel beginnt sich das temporäre Verkaufsquartier bereits zu lohnen.

Unter dem Label "Art Salzburg" (bis 26. 8.) bespielt derzeit ein Sextett die Sala terrena der Universität Salzburg und funktionierte den angrenzenden Renaissancehof Dietrichsruh zu einem Skulpturengarten um. Das Charakteristische: Es handelt sich um eine kuratierte Gemeinschaftsausstellung, die Fotografie (Johannes Faber) und Werke der Klassischen Moderne (Wienerroither & Kohlbacher) ebenso umfasst wie Schlüsselpositionen der Nachkriegskunst internationaler (Thomas Salis, Beck & Eggeling) und österreichischer Herkunft (Galerie Ruberl, Galerie Konzett).

Die aktuell angelaufene "Art & Antique" (bis 19. 8.) setzt hingegen auf das traditionelle Prinzip von Einzelpräsentationen. Zehn Teilnehmer haben dazu mitsamt ihrem Angebot ein (klimatisiertes) Zelt im Hof der ehemals erzbischöflichen Residenz bezogen. Die Bandbreite reicht von Antiken (Christoph Bacher), Ikonen (Brenske Galerie), Antiquitäten (Lilly's Antiques, Runge Kunsthandel) über renommierte (Galerie Française) und heimische (Kunsthandel Freller) Vertreter der Moderne bis zu zeitgenössischer Kunst aus österreichischer (Kunsthaus Wiesinger) oder auch chinesischer (Schütz Fine Art) Produktion. (kron, 11.8.2018)