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Immer mehr Youtuber bekommen durch den enormen Druck ihres Jobs psychische Probleme.

Foto: reuters/Ruvic

Der Job eines Youtubers wirkt auf dem ersten Blick einfach: Sie schalten die Kamera ein und schon sprechen sie einfach über das, was sie bewegt – seien es Videospiele, Reisen oder einfach nur Anekdoten aus dem eigenen Leben. Doch das ist schon längst nicht mehr so. Denn, wie der Guardian berichtet, die zumeist jungen Youtuber sind oft unter massiven Druck.

Konkurrenz, Sponsorings und Wachstum

Einerseits müssen sie gegen eine enorm große Konkurrenz antreten, andererseits ähnelt die Verwaltung eines Youtube-Channels in vielerlei Hinsicht einem Kleinunternehmen. Die Videomacher müssen sich um das Wachstum des Kanals kümmern, ihre Markenbildung fördern, Sponsorings besorgen und gleichzeitig mit der Community kommunizieren.

Intransparenz

Größere Youtuber müssen zudem Mitarbeiter koordinieren. Dazu kommt der sich regelmäßig wandelnde Algorithmus, den sie ausgesetzt sind: Etwa werden manchmal werden längere, mal kürzere Videos besser gerankt, manchmal regelmäßige Uploads, andere Male nicht. Das Problem ist dabei, dass Youtube nicht transparent bei Änderungen ist, weswegen Videomacher oft selbst erraten müssen, wie sie ihren Kanal gestalten sollen.

Videos werden demonetarisiert

Dazu kommt die Problematik, dass regelmäßig Videos ohne zunächst ersichtlichen Grund demonetarisiert werden, Youtuber also keine Werbegelder dafür bekommen. Der Prozess, das rückgängig zu machen, ist oft langwierig und lohnt sich nicht, weil die meisten Klicks kurze Zeit nach der Veröffentlichung generiert werden. Streut ein Video also erst Tage später Werbegelder aus, sind diese zumeist weitaus niedriger und somit zumeist die Mühe kaum wert.

Pausen führen zu finanziellen Schäden

Das führt bei vielen Youtuber zu großem Druck und darauffolgend zu psychischen Problemen. Vor wenigen Monaten etwa beklagte eine Welle an Videomachern sich über Burnout und Depressionen. Etwa die 19-jährige Youtuberin Elle Millis sprach von einem Nervenzusammenbruch und Burnout. Ein zusätzliches Problem ist, dass eine Pause kaum möglich ist, ohne enorme finanzielle Schaden davonzutragen – eine Community, die nicht regelmäßig mit neuen Inhalten beliefert wird, wandert nach einer Zeit ab und muss später komplett neu aufgebaut werden. (red, 13.8.2018)