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Das Rettungsschiff Aquarius mit 141 Menschen an Bord ist weiterhin auf der Suche nach einem Hafen. Im Bild: Gerettete Kinder spielen mit einem Mitglied des Aquarius-Teams.

Foto: REUTERS/GUGLIELMO MANGIAPANE

Rom – Italien hat Großbritannien dazu aufgerufen, die 141 Personen an Bord des Rettungsschiffs Aquarius aufzunehmen. Das Schiff ist weiter auf der Suche nach einem Hafen. Da es unter der Flagge Gibraltars unterwegs sei, solle Großbritannien "seine Verantwortung für die Rettung der Migranten übernehmen", schrieb Verkehrsminister Danilo Toninelli am Montag auf Twitter.

Die Hilfsorganisationen Ärzte ohne Grenzen und SOS Méditerranée forderten am Sonntag von den europäischen Regierungen die "rasche Zuweisung" eines sicheren Hafens gemäß internationalem Seerecht. Die Crew habe alle zuständigen Behörden informiert, darunter die Seenotrettungszentralen von Italien, Malta und Tunesien und das libysche Joint Rescue Coordination Center, das bestätigte, die Koordinierungsstelle für die Rettungen zu sein.

Jedoch verweigerte das libysche Zentrum die Zuweisung eines Hafens und verwies auf andere Seenotrettungszentralen, teilte Ärzte ohne Grenzen mit. Man werde dieser Anweisung Folge leisten und nach Norden fahren, um von einer anderen Seenotrettungszentrale einen sicheren Hafen zugewiesen zu bekommen.

Libyen komme aber als sicherer Ort nicht infrage. Hilfsorganisationen kritisieren seit Jahren die katastrophalen Zustände für Geflüchtete in Libyen.

Derzeit ist das Schiff zwischen Italien und Malta

Die EU-Kommission ist in Verbindung mit den EU-Mitgliedsstaaten, um eine Lösung für die 141 Menschen an Bord des Rettungsschiffes "Aquarius" zu finden. Dies betonte ein Sprecher der EU-Kommission nach Angaben der italienischen Nachrichtenagentur ANSA am Montag.

"Wie bei ähnlichen Fällen garantieren wir unsere volle Unterstützung für eine rasche Lösung", so der Sprecher, der keine Angaben zu den Ländern gab, mit denen die EU-Kommission nach eigenen Angaben in Verbindung ist. Zuvor hatte die Hilfsorganisation SOS Mediterranee per Twitter erklärt, dass weder Italien noch Malta bereit seien, der Aquarius Einfahrt zu ihren Häfen zu sichern. Derzeit befindet sich das Schiff, das von SOS Mediterranee und Ärzte ohne Grenzen (MSF) betrieben wird, zwischen Malta und der italienischen Insel Lampedusa.

Die Aquarius hatte am Freitagvormittag 25 Menschen, die in einem Holzboot ohne Motor auf dem Meer drifteten, gerettet und danach 116 Personen aus einem weiteren überfüllten Holzboot. Mehr als zwei Drittel stammen laut Ärzte ohne Grenzen aus Somalia und Eritrea. Die rechtspopulistische Regierung in Italien hatte sich wie bereits zuvor geweigert, Hilfsschiffen das Einlaufen zu erlauben. (APA, 13.8.2018)