Die Hitzewelle hat in Großbritannien zahlreiche archäologische Schätze freigegeben. Historische Strukturen könnten auf Luftaufnahmen jetzt besonders gut aufgespürt werden, weil der Boden wenig Feuchtigkeit enthalte, teilte die staatliche Denkmalpflegebehörde Historic England mit.

Luftaufnahmen aus Milton Keynes offenbaren neolithische Bauten.
Foto: Historic England

Günstige Gelegenheit

Archäologen sind schon seit Wochen dabei, das ungewöhnlich warme und trockene Wetter bei der Suche nach unbekannten Stätten zu nutzen. Carenza Lewis von der University of Lincoln rief schon Anfang Juli dazu auf, Fotodrohnen in den Dienst der Archäologie zu stellen:

So seien etwa mehr Umrisse von Gebäuden und Gärten sichtbar geworden, die zum ehemaligen Herrenhaus Tixall Hall in der Grafschaft Staffordshire gehörten. Das Herrenhaus aus dem 16. Jahrhundert, das zwei Wochen als Gefängnis für Maria Stuart diente, wurde 1927 weitgehend abgerissen.

Überreste von Bauwerken aus der Zeit von 4.000 bis 700 vor unserer Zeitrechnungen in Eynsham, Oxfordshire.
Foto: Historic England

In der Nähe von Eynsham in der Grafschaft Oxfordshire wurden die Reste einer uralten Siedlung sichtbar. Zu den aus der Luft identifizierten Funden gehören auch ein römischer Bauernhof und eine Beerdigungsstätte aus der Bronzezeit. "Es ist aufregend, dass das heiße Wetter so lange anhält", sagte Helen Winton von Historic England. "Das letzte außergewöhnliche Jahr war 2011, damals entdeckten wir mehr als 1.500 archäologische Stätten." (red, APA, 16.8.2018)