ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz möchte die Fußball-Bundesliga ins Free-TV zurückholen.

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Wien – ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz wünscht sich ein neues Gesetz, um Fußballhighlights ins Free-TV zurückzuholen. Im Interview mit den "Salzburger Nachrichten" vom Wochenende appelliert Wrabetz in Richtung der schwarz-blauen Regierungsparteien: "Die Politik sollte die Liste der Sportereignisse, die im Free TV stattfinden müssen, erweitern. Zum Beispiel sollte sichergestellt werden, dass gewisse Spiele der Bundesliga im Free TV gezeigt werden müssen – das muss nicht mal im ORF sein. Das sollte auch für Champions-League-Spiele mit österreichischer Beteiligung gelten."

Der ORF ist erst kürzlich bei der Vergabe der Live-Spiele der österreichischen Fußball-Bundesliga leer ausgegangen. Der Pay-TV-Anbieter Sky hat mit der Bundesliga einen langjährigen Vertrag als Exklusivpartner abgeschlossen. Im frei empfangbaren Fernsehen werden pro Saison nur mehr vier Spiele gezeigt. Dem ORF bleiben nur Highlightshows am Samstag und Sonntag, um die Bundesligaspiele in Szene zu setzen. Neben der Bundesliga hat der ORF auch die Rechte an der Champions League verloren. Die Königsklasse des Fußballs ist in den nächsten Jahren exklusiv bei den Pay-TV-Anbietern Sky und DAZN zu sehen.

Neben einer gesetzlichen Verankerung wichtiger Fußballspiele im Free-TV plädiert Wrabetz auch für das Bilden von Allianzen: "Gleichzeitig muss man den Free-TV Anbietern die Möglichkeit bieten, Konsortien zu bilden – weil die Übertragungsrechte selbst dann allein zu teuer sein könnten. Dass immer mehr spekulatives Geld in Plattformen wie DAZN fließt, ist problematisch: für die Wahrnehmung des Sports und für das Publikum, das nun dafür zahlen muss", so Wrabetz in den "Salzburger Nachrichten". (red, 19.8.2018)