Die Sicherung des Smartphones mit dem Fingerabdruck bietet einen guten Schutz.

Foto: APA

Sie erfüllen die Träume von eifersüchtigen (Ex-)Partnern oder Stalkern: Komplettsets aus Handy-Spyware und Cloudservice ermöglichen es, Standortdaten, Chat-Verläufe, Fotos, Gespräche und vieles mehr in Echtzeit zu überwachen. Der Einsatz von Flexispy, mSpy und Co ist zwar in den meisten Fällen verboten, doch das schert viele Kunden nicht, berichtet das Computermagazins "c't".

Unterhaltungen, Standorte und Nutzerverhalten

Die Anbieter der Spionage-Apps buhlen um die Gunst von eifersüchtigen Ehepartnern, Stalkern, überbesorgten Eltern oder kontrollsüchtigen Arbeitgebern. Einmal auf dem Handy des Opfers installiert, bieten sie vollen Remote-Zugriff. "Man bezahlt einen Betrag, meist im dreistelligen Bereich, und kann dann für eine bestimmte Zeit lautlos alle Unterhaltungen, Standorte und Nutzerverhalten eines Smartphones von sämtlichen Webbrowsern aus überwachen", erklärt "c't"-Redakteur Holger Bleich.

Verboten

Natürlich ist der Einsatz all dieser Funktionen streng verboten, sofern die Zielperson nichts davon weiß und in die Spionage nicht ausdrücklich eingewilligt hat. "Die dubiosen Anbieter schwurbeln in ihren Beschreibungen gekonnt um den heißen Brei herum und sprechen verharmlosend von Kinderschutz-Funktionen oder Mitarbeiter-Kontrolle", kritisiert Bleich. Erst im Kleingedruckten erfahre der Kunde, dass sich die Firma von jeder Verantwortung für eine illegale Nutzung der Spionage-App freispricht – was rechtlich kaum zu halten ist.

"PINs und Passwörter müssen geheim bleiben"

Am besten beugt man solchen ungewollten Übergriffen auf die Privatsphäre vor, indem man alle Geräte mit einem sicheren Zugangsschutz versieht. "PINs und Passwörter müssen geheim bleiben, auch vor dem Ehepartner", empfiehlt Bleich. "Fingerabdruck-Sicherung bietet wohl den besten Schutz, Wischgesten den schlechtesten – sie können abgeschaut oder mitgefilmt werden." Wo immer möglich, sollte außerdem eine Zwei-Faktor-Authentifizierung aktiviert sein. Wie man erkennt, dass ein Spionageprogramm auf dem Handy installiert ist und es dann auch wieder loswird, erklärt "c't" im Detail. (red, 20.8.2018)