Acht Wochen Sommerferien erscheinen den Neos zu lang – und Experten zu heiß.

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Wien – Der Vorstoß der Neos, die Sommerferien zu verkürzen, um dadurch Zeit für die Einführung von Herbstferien zu gewinnen, stößt im Bildungsministerium auf Ablehnung.

Zwar war Ähnliches im Regierungsprogramm vorgesehen, doch favorisiert Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) eine Zusammenlegung von schulautonomen Tagen, um die Ferienzeit im Herbst auszugleichen. Es sollen also Herbstferien kommen, aber nicht auf Kosten der langen Sommerferien.

Acht Wochen Hitzeperiode

Experten hat er auf seiner Seite. Der Bildungsstatistiker und Pisa-Experte Erich Neuwirth reagierte auf den Vorschlag der Neos-Chefin Beate Meinl-Reisinger beispielsweise mit einem Hinweis auf die Klimakrise und der Frage: "In welchen zwei Wochen der jetzt acht Wochen dauernden tropischen Hitzeperiode sollen denn die Kinder in der Schule sein?"

Die Sache hat ohnehin einen Haken: Weder bei Eltern noch bei Lehrern und Schülern gibt es bisher eine klare einheitliche Meinung über Herbstferien. Bei fast sämtlichen Umfragen zu dem Thema in den vergangenen Jahrzehnten sprachen sich jeweils rund die Hälfte der Befragten dafür oder dagegen aus. Lediglich eine größere Umfrage unter Eltern von Pflichtschülern im Jahr 2006 ergab eine klare Mehrheit gegen Herbstferien (und gleichzeitig ein Patt für beziehungsweise gegen eine Verkürzung der Sommerferien).

"Es gibt kein klares Bild dazu – weder bei den Betroffenen noch bei den Interessenvertretern", hieß es aus dem Bildungsministerium. Daher wolle man nun systematisch mit allen Beteiligten nochmals reden und die Meinungen abfragen. (cs, APA, 21.8.2018)