Schauspielerin und MeToo-Vorreiterin Asia Argento weist Vorwürfe sexuellen Missbrauchs gegen sie vehement zurück.

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New York – Einen Tag nach Bekanntwerden von Missbrauchsvorwürfen gegen sie hat die Schauspielerin Asia Argento diese scharf zurückgewiesen. Sie habe niemals mit dem Schauspieler und Rockmusiker Jimmy Bennett Sex gehabt, schreibt sie in einer via Social Media verteilten Mitteilung an mehrere US-Journalisten. Sie sei mit ihm lediglich mehrere Jahre lang "freundschaftlich verbunden" gewesen.

Bennett hatte sie laut einem Bericht der "New York Times" beschuldigt, sich im Jahr 2013 sexuell an ihm vergangen zu haben, als er 17 Jahre alt war. Das gesetzliche Mindestalter für einvernehmlichen Sex liegt in Kalifornien bei 18 Jahren. Argento soll sich laut dem Bericht das Schweigen Bennetts durch eine Zahlung von 380.000 Dollar (333.000 Euro) erkauft haben.

Der Fall ist deshalb besonders pikant, weil Argento als Vorreiterin in der MeToo-Kampagne gilt. Sie sprach immer wieder davon, selbst zum Opfer sexueller Übergriffe geworden zu sein. In einer Rede in Cannes hatte sie erst im Mai das Schweigen mächtiger Personen aus der Filmbranche zu Vorwürfen der sexuellen Gewalt beklagt.

Argento beschreibt möglichen Erpressungsversuch

In der Aussendung von Dienstag bestreitet Argento nicht, dass es zu den Geldzahlungen an Bennett gekommen war, von denen im "New York Times"-Bericht die Rede ist. Allerdings hätten diese ganz andere Gründe gehabt. Nach Darstellung Argentos sei Bennett, "der damals in schweren finanziellen Schwierigkeiten war", im vergangenen Herbst "unerwartet mit einer exorbitanten Geldforderung an mich herangetreten". Bennett, so Argento, habe gewusst, "dass mein Freund Anthony Bourdain (der im Juni verstorbene Koch, Autor und Moderator, Anm.) ein Mann von beträchtlichem Reichtum ist, der sehr auf seine öffentliche Reputation achtet".

Dieser soll es in Argentos Darstellung auch gewesen sein, der darauf bestanden habe "die Angelegenheit privat zu klären": "Wir sind zur Entscheidung gekommen, mit Bennett mitfühlend umzugehen und ihm das zu geben, was er wollte." Die Schauspielerin schreibt in dem Statement auch, es handle sich bei den Medienberichten über sie um Einschüchterungsversuche. Sie behalte sich rechtliche Schritte vor. (mesc, 21.8.2018)