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Die Cyberexperten der deutschen Bundesregierung halten laut "Spiegel" einen europaweiten Stromausfall durch Hacker für möglich.

Bei einer gewissen Größe von Angriffen könnten "Auswirkungen bis hin zu einem vollständigen Blackout im europäischen Verbundnetz nicht ausgeschlossen werden", heißt es in einer aktuellen Lageeinschätzung des Nationalen Cyber-Abwehrzentrums, die dem Magazin laut Vorabmeldung vom Freitag vorlag.

Cyberangriffe auf Energieversorger in Ukraine

In dem Dokument werden demnach zwei Cyberangriffe auf Energieversorger in der Westukraine in den Jahren 2015 und 2016 untersucht. Damals fiel für mehrere hunderttausend Einwohner stundenlang der Strom aus. Sicherheitsbehörden machten zwei Hackergruppen für die Angriffe verantwortlich: "Sandworm" und "Berserk Bear".

Beide sollen von russischen Nachrichtendiensten gesteuert sein, wie der "Spiegel" weiter berichtete. Die Kampagne sei offenbar eine Machtdemonstration des Kreml gewesen. Die deutschen Experten beunruhigt laut dem Dokument vor allem die Qualität der Schadsoftware, die beim zweiten Angriff eingesetzt wurde. Sie sei mit "Stuxnet" gleichzusetzen, der bisher mächtigsten bekannten Cyberwaffe.

Auch in Deutschland wird spioniert

Aktuelle Erkenntnisse zu Gruppen wie "Berserk Bear" zeigten, "dass mittlerweile auch kritische Infrastrukturen in Deutschland (vorrangig Energieversorgung) im Fokus von Aufklärungsaktivitäten stehen", heißt es in dem Bericht der Cyber-Abwehrstelle, an der neun deutsche Sicherheitsbehörden beteiligt sind. (APA, 24.8.2018)