Die niederösterreichischen Freiheitlichen beraten über die Zukunft von Udo Landbauer – eine Rückkehr in die Politik wollen ihm die Blauen jedenfalls ermöglichen.

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St. Pölten – Die Entscheidung, ob Udo Landbauer (FPÖ) in die Politik zurückkehrt, soll noch in dieser Woche fallen. Es werde diesbezüglich ein Gespräch mit dem Spitzenkandidaten der niederösterreichischen Landtagswahl vom 28. Jänner geben, kündigte FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker am Montag an.

Klar sei, dass Landbauer nicht in die Landesregierung wolle, sagte Hafenecker, der nach wie vor auch Landesparteisekretär in Niederösterreich ist. Der 32-Jährige habe kommuniziert, dass er im Fall eines Comebacks den Posten des FPÖ-Landesrats nicht anstrebe. Derzeit hat Gottfried Waldhäusl dieses Amt inne.

Ermittlungen eingestellt

Landbauer war am 1. Februar, vier Tage nach der Landtagswahl, von allen politischen Funktionen zurückgetreten. Grund war die in der Woche vor der Wahl bekannt gewordene NS-Liederbuchaffäre bei der Burschenschaft Germania, deren stellvertretender Vorsitzender er war. Landbauer legte auch seine Germania-Mitgliedschaft zurück.

Das Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt wegen Paragraf 3g Verbotsgesetz 1947 gegen vier Personen, die für die Zusammenstellung und Illustration der sichergestellten Liederbücher der Burschenschaft verantwortlich zeichneten, wurde vergangene Woche eingestellt. Die Staatsanwaltschaft verwies am Freitag auf die in Ansehung des Verlags- und Ausgabezeitpunkts 1997 eingetretene Verjährung.

Schnedlitz bot Mandat an

FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache sagte am Wochenende, dass Landbauer nach der Einstellung des Verfahrens nicht nur in die Politik zurückkehren, sondern auch die Funktion des Klubobmanns im niederösterreichischen Landtag übernehmen solle. Das Amt übt aktuell Martin Huber aus.

Mit der Einstellung des Ermittlungserfahrens stehe Landbauer die Rückkehr in die Politik offen, erklärte FPÖ-Landesparteiobmann Walter Rosenkranz noch am Freitag. Er würde sich über ein Comeback freuen, zumal Landbauer aus seiner Sicht "für die FPÖ Niederösterreich unverzichtbar" sei. Am Samstag hat der Abgeordnete Michael Schnedlitz via Facebook Landbauer sein Mandat im Landtag angeboten, "das ich Dir per sofort zur Verfügung stelle". (APA, 27.8.2018)