Valentina Höll dominierte die Konkurrenz in ihrer ersten Weltcupsaison bei den Juniorinnen nach Belieben.

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Innsbruck / La Bresse – Valentina Höll hat etwas Einmaliges geschafft. Die junge Salzburgerin hat in ihrer ersten Downhill-Weltcupsaison bei den Juniorinnen die perfekte Saison hingelegt. Höll gewann nicht nur alle sieben Rennen, sie dominierte auch jedes Training und jede Qualifikation. Mit nur 16 Jahren scheint die Glemmtalerin in einer eigenen Liga zu fahren und ist damit zugleich die größte Zukunftshoffnung des Downhill-Sports in Österreich.

Sieben Rennen, sieben Siege: Valentina Höll feiert die perfekte Weltcupsaison.
Vali Höll

Hölls Begeisterung für den abwärstorientierten Radsport kommt nicht von ungefähr. Ihr Vater und Spielberghaus-Wirt Walter ist ebenso wie Mutter Sabine passionierter Radler. Den Wald rund um den elterlichen Betrieb machte Valentina schon als Achtjährige mit ihrem ersten Fully unsicher. Als Mentorin des jungen Ausnahmetalents fungiert die Kärntner Freeriderin Angie Hohenwarter, die auch Hölls Firmpatin ist.

Das Ausnahmetalent Höll

Mit nur 14 Jahren nahm der deutsche Young-Talent-Rennstall die Saalbacherin unter Vertrag. Sie ist damit die jüngste Frau, die je einen Sponsoringvertrag mit einer Bikefirma abgeschlossen hat. Mittlerweile fährt das Ausnahmetalent auch mit dem Helm des Salzburger Dosenimperiums Red Bull, was im Downhill-Sport heißt, zur Weltspitze zu gehören.

In ihrer ersten Weltcupsaison als Juniorin hat Höll heuer ein Ausrufezeichen gesetzt. Sie dominierte die Konkurrenz nach Belieben und deklassierte die Gegnerinnen förmlich. Beim letzten Rennen im französischen La Bresse am vergangenen Samstag wäre Höll mit ihrer Siegerinnenzeit bei den Elite-Damen auf Platz drei gelandet.

Mangel an Gegnerinnen

Diese Dominanz ist aber nicht nur positiv. Bei den österreichischen Meisterschaften verzichtete Höll auf einen Start, weil man sie aufgrund ihres Alters noch nicht bei den Erwachsenen mitfahren lassen wollte. Die nächste Weltcupsaison wird die dann 17-jährige wohl ebenfalls noch bei den Juniorinnen verbringen müssen, wo das Feld nicht wirklich mit ihr mithalten kann. Heuer bleibt noch die Weltmeisterschaft in Lenzerheide, wo Höll ihrer perfekten Saison mit dem WM-Titel das Sahnehäubchen aufsetzen will.

Aus österreichischer Sicht gab es 2018 viel Positives aus der Weltcupsaison zu berichten. Vor allem bei den Damen ist damit zu rechnen, dass die Zukunft des Sports rot-weiß-rot dominiert sein wird. Denn neben Höll zeigte auch die in Innsbruck lebende Paula Zibasa bei den Juniorinnen auf. In La Bresse holte die gebürtige Lettin Platz zwei, im Gesamtklassement landete sie auf Platz drei. Bei den Herren zeigten David Trummer und Andreas Kolb über die Saison verteilt immer wieder solide Leistungen. (Steffen Arora, 28.8.2018)