Das ist jetzt in etwa so, als würde vor meiner Terrasse das Meer liegen oder Chips extrem gesund sein. So in etwa ist die neue Längsverstellung des Lenkrades des MX-5. Das klingt im ersten Moment gut. Denn am Roadster von Mazda hat immer alles gepasst, in jeder Generation, wobei die letzte nicht einmal von der ersten zu schlagen ist. Bis auf die Sitzposition.
Im ersten MX-5 konnte man sich noch mit einem geschüsselten Lenkrad behelfen, aber wenn einmal ein Airbag im Ruder verbaut ist, setzt der Schraubenschlüssel Rost an. Zuletzt hat Mazda noch damit argumentiert, dass der Verzicht auf die Längsverstellung des Lenkrades der Gewichtsoptimierung zum Opfer gefallen ist. Damit ist nun Schluss.
Vielleicht liegt es daran, dass die Ingenieure beim gachen Drüberschauen über den Motor ein paar PS gefunden haben. 184 PS leistet nun der stärkere der beiden Saugbenziner – 24 mehr als der Vorgänger. Sakrament.
Jetzt ist es aber nicht damit getan, dass man perfekt im neuen MX-5 sitzt, der mehr Leistung hat. Nein, da kommt noch mehr.
Der Motor dreht jetzt bis 7500 Umdrehungen. Da werden sofort Erinnerungen an den Wankelmotor im RX-8 lebendig. Der drehte auch, dass man die Luft anhielt.
Das heißt unterm Strich: mehr Fahrspaß zu einem weiterhin erstaunlich geringen Preis. Also müsste jetzt ja alles gut sein, oder?
Ja, in Ihrer Welt vielleicht. Sie haben ja nicht das Problem, dass Sie sich bei jedem Auto, bei dem Sie sich überlegen, es in die Garage zu stellen, fragen: "Der, oder ein MX-5?" Nicht selten hieß die Antwort eh schon: "Um das Geld gehen sich sogar drei MX-5 aus."
Und Sie haben nicht das Problem, dass Sie zu jedem Auto ein Kastl mit einem Minusfeld kriegen, in das Sie etwas reinschreiben müssen. Ich schon. (Guido Gluschitsch, 9.9.2018)