Tanztrainer Peterson da Cruz Hora will mit seiner Gruppe in den USA siegen.

Foto: Zurcaroh

Man schafft alles, wenn man nur will. Davon ist Peterson da Cruz Hora, 37-jähriger Wahlvorarlberger aus Brasilien, überzeugt. Er will eine Show in Las Vegas und ist überzeugt, sie zu bekommen. Davor ist noch eine Hürde zu nehmen, das Finale der amerikanischen Castingshow "America's Got Talent".

Die Qualifikation mit seiner Akrobatikgruppe Zurcaroh hat er zur eigenen Überraschung geschafft. Am 18. September wird die Gruppe – 52 Menschen, darunter 20 Kinder und Jugendliche – um den Titel kämpfen. Es winkt eine Million Dollar Preisgeld. Das Geld würde der Trainer und Choreograf, der im Brotberuf als Spediteur arbeitet, gerne für ein Sozialprojekt in seiner alten Heimat verwenden. Kinder aus Favelas sollen durch Tanz und Sport aus Elend und Kriminalität finden.

Bescheidene Verhältnisse

Selbst ist Peterson da Cruz Hora in bescheidenen Verhältnissen in Guarujá, einer Küstenstadt im brasilianischen Bundesstaat São Paulo, aufgewachsen. Die Liebe zur Show habe er schon als Kind mitbekommen, alle Familienmitglieder hätten in der Karnevalsbranche gearbeitet, erzählte er den Medien. Der Sport habe ihn davor gerettet, wie viele seiner Jugendfreunde in der Kriminalität zu landen.

Angefangen habe alles in einem Fitnessstudio. Dort habe ein Trainer sein akrobatisches Talent entdeckt. Über den Sport habe er ein Stipendium für eine Privatschule bekommen, sei schließlich Staatsmeister in Akrobatik geworden, habe sein Geld als Tänzer verdient, erzählt da Cruz Hora über sein Leben.

Schließlich gründete er in Brasilien für die Weltgymnaestrada 2007 die Akrobatikgruppe Zurcaroh, die Großveranstaltung fand in Dornbirn statt. Dort lernte er seine spätere Frau kennen und zog zu ihr nach Vorarlberg. Er gründete auch hier eine Tanzakrobatikgruppe namens Zurcaroh. Die Ehe scheiterte, der enttäuschte junge Mann flog heim nach Brasilien.

Bürgermeister bat um Rückkehr

Warum er doch wieder nach Vorarlberg zurückkam, erzählt da Cruz Hora in mehreren Versionen. Eine ist die vom Vater, der ihn zurückgeschickt habe, weil er die Gruppe, die ja seine Familie sei, nicht im Stich lassen dürfe. Die andere: Der Bürgermeister von Götzis habe ihn angerufen und um seine Rückkehr gebeten.

Wie auch immer: Da Cruz Hora will am 18. September die US-Show gewinnen – mit Ehrgeiz, Fleiß und Teamgeist, jenen Disziplinen, die er für die Säulen seines Erfolgs hält. Und mit Gottes Hilfe, die seine Gruppe vor jedem Wettkampf erbittet. (Jutta Berger, 7.9.2018)