Der Chef des deutschen Bundesverfassungsschutzes, Hans-Georg Maaßen widerspricht der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel.

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In seriösen deutschen Zeitungen wie der "Süddeutschen" und der "FAZ" sind ausführliche Augenzeugenberichte und Videos von den bedrohlichen Ausschreitungen der Rechtsradikalen in Chemnitz zu sehen. Muss man sich nur zusammensuchen und außerdem zur Kenntnis nehmen, dass über hundert Strafverfahren gegen Mitglieder des Neonazi-Mobs anhängig sind. Die hassverzerrten Gesichter und Hitlergrüße der echten deutschen Männer, die den Kern des Mobs bildeten, sind in jedem Pressearchiv aufrufbar.

Inzwischen hat sich aber eine Liga der (auch journalistischen) Leugner und Verharmloser gebildet, meist am rechten Rand angesiedelt. Beunruhigend nur, dass sich der Chef des deutschen Bundesverfassungsschutzes, Hans-Georg Maaßen, da jetzt eingereiht hat. In der "Bild"-Zeitung sagte er, es lägen keine Informationen darüber vor, dass "solche Hetzjagden stattgefunden haben". Und ein Video sei überhaupt eine Fälschung, um von dem Mord abzulenken, der der Auslöser von Chemnitz war.

Damit widerspricht Maaßen diametral der deutschen Bundeskanzlerin. Dazu kommt, dass er vom Verfassungsschutz in einzelnen Bundesländern schon lange gedrängt wird, die rechtsextreme AfD beobachten zu lassen. Einige Landesgruppen sind jetzt übrigens vorgeprescht. Deutscher Herbst 2018: Der Chef des Verfassungsschutzes spielt die rechtsextreme Bedrohung herunter. (Hans Rauscher, 7.9.2018)