Wasserstoff ist nicht nur ein guter Energieträger, um Autos anzutreiben.

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Zwar wird die Energiedichte bei Traktionsbatterien noch weiter erhöht werden können, an jene von konventionellen Kraftstoffen wird man aber bei weitem nicht herankommen. Auch dann nicht, wenn neue Funktionsprinzipien die heute übliche Lithium-Ionen-Batterie-Technologie ablösen.

Regenerativer Energieträger

Deshalb ist ergänzend zu bestehenden Stromspeichern ein Energieträger gefragt, der beides schaffen kann, nämlich ähnlich hohe Energiedichte wie Benzin und Diesel, ohne aber bei der Verbrennung treibhausförderndes CO2 zu produzieren. Hier bietet sich nur Wasserstoff an. Er ist zwar nicht ganz einfach im Umgang, man kann ihn aber regenerativ herstellen, und bei seiner Umwandlung in elektrischen Strom entsteht nur Wasserdampf.

Momentan wird Wasserstoff aber zum überwiegenden Teil als Nebenprodukt der Erdölindustrie aus fossilen Kohlenwasserstoffen hergestellt. Nur fünf Prozent gewinnt man derzeit mittels Elektrolyse, wobei auch hier nicht sicher ist, wie der Strom dafür hergestellt wurde. Das heißt, Wasserstoff als Energieträger ist prinzipiell sinnvoll, aber nur dann, wenn er auch regenerativ hergestellt wird.

Pilotprojekt

Dass das klappen kann, ist durchaus vorstellbar. Die Voestalpine baut gerade in einem gemeinsamen Projekt mit Siemens und dem Verbund die größte Wasserstoff-Elektrolyse-Pilotanlage der Welt. Hier geht es allerdings vorwiegend um den künftigen Eigenbedarf. Denn auch Koks für den Hochofen soll durch Wasserstoff ersetzt werden. Neben dem Verkehr ist nämlich die Schwerindustrie ebenfalls ein gewichtiger CO2-Emittent. (Rudolf Skarics, 19.9.2018)