Statt der Installation eines alternativen Browsers erhalten die Nutzer einen solchen Dialog.

Grafik: Microsoft

Die Zeiten in denen Microsoft den Browsermarkt dominierte sind längst vorbei. Seit Jahren gibt es für die Marktanteile des Internet Explorers eigentlich nur eine Richtung: Nach unten. Mit Edge hat das Unternehmen zwar zwischenzeitlich einen komplett neu gestalteten Browser eingeführt, doch auch der bringt bisher nicht den erhofften Erfolg. In dieser Situation will Microsoft nun offenbar zu einem Trick greifen, der dem Unternehmen in der Vergangenheit einen äußerst negativen Ruf eingebracht haben: Der direkten Ausnutzung der eigenen Marktmacht.

Update

Mit der aktuellsten Testversion für das Windows 10 October 2018 Update führt Microsoft auch ein reichlich umstrittenes, neues "Feature" ein. Versuchen die Nutzer einen alternativen Browser wie Chrome oder Firefox zu installieren, sehen sie sich mit einer Warnung konfrontiert. "Sie haben bereits Microsoft Edge – den sichereren und schnelleren Browser für Windows 10", steht da geschrieben.

Eine Änderung, die umgehend für Aufregung bei den betroffenen Nutzern sorgte, die ihrem Ärger über soziale Medien und Foren Luft machten. Dies veranlasste schlussendlich auch Microsoft auf die Kritik zu reagieren: Es handle sich hierbei lediglich um einen Test, der auch nicht in der finalen Version des Oktober-Updates enthalten sein soll. Eventuell werde diese Funktion mit einem späteren Update nachgereicht, aber auch hier wolle man noch das Feedback der Nutzer abwarten. Zudem verweist man darauf, dass diese Warnung umgangen und auch komplett deaktiviert werden kann.

Einblendung

Es ist nicht das erste Mal, dass Microsoft mit recht aggressiven Versuchen Edge zu pushen, in die Kritik kommt. So sorgten schon vor zwei Jahren Benachrichtigungen, die die Nutzer immer wieder zur Nutzung von Edge drängen wollten, für Ärger. Auch sonst scheut Microsoft nicht davor zurück, seine Services offensiv zu bewerben, etwa über Einblendungen im File Explorer oder auch anderen Stellen des Desktops. (red, 13.9.2018)