Wien – Am Freitag beginnt die Jagd auf den HCB Südtirol. Die Bozener haben sich im April überraschend die Karl Nedwed Trophy geholt und werden heuer von Beginn weg als Titelkandidat in der Erste Bank Eishockey Liga (EBEL) gehandelt. Als Herausforderer gelten Österreichs "Große Vier", Red Bull Salzburg, Vienna Capitals, Black Wings Linz und KAC.
Für die vier österreichischen Titelanwärter startet die Erste Bank Eishockey Liga (EBEL) am Freitag gleich mit direkten Duellen. Österreichs Meister und EBEL-Finalist Red Bull Salzburg empfängt Rekordmeister KAC, die Vienna Capitals sind bei den Black Wings Linz zu Gast. HCB Südtirol beginnt die Titelverteidigung zu Hause gegen die Graz 99ers, Schlusslicht der vergangenen Saison.
EBEL-Klubs zeigen in Champions League auf
Bozen, Salzburg und die Caps haben schon auf höchster Ebene bewiesen, dass sie schlagkräftige Mannschaften stellen. Das Trio hat sich in der Champions Hockey League (CHL) gegen Top-Mannschaften aus dem Land von Weltmeister Schweden, Vizeweltmeister Schweiz und Finnland behauptet und liegen nach vier von sechs Runden auf Aufstiegskurs. "Unsere Vereine haben es geschafft, dass die EBEL im Ranking der zwölf Ligen nach vorne gerückt ist. Es freut uns, dass wir die DEL überholen konnten und nun auf Rang 5 liegen", sagte Ligapräsident Peter Mennel.
Mennel hob auch die Ausgeglichenheit hervor. In den vergangenen sieben Jahren gab es fünf verschiedene Champions, in den vergangenen vier Jahren stand jedes Team zumindest einmal im Play-off. Zudem wurden in der vergangenen Saison 47 Prozent der Spiele mit nur einem Tor entschieden, im Play-off ging es zwölfmal in die Verlängerung (Rekord). Mit 2,228 Mio. Zuschauer übertraf die EBEL (bei allerdings mehr Spielen) sogar die heimische Fußball-Bundesliga. "Das zeigt, dass die Liga auf dem richtigen Weg ist", freute sich Mennel.
Österreichs "Große Vier" wollen zurück an die Spitze
EBEL-Rekordsieger Salzburg hat zuletzt zweimal nicht die Karl Nedwed Trophy gewonnen, mit nur wenig Änderungen soll der Pokal diesmal wieder nach Salzburg wandern. "Druck ist in Salzburg immer da. Wenn wir gute Arbeit machen, geben wir uns die Chance, am Ende erfolgreich zu sein", erklärte Trainer Greg Poss diplomatisch. Mit den Leistungen seiner Mannschaft bisher kann er sehr zufrieden sein. "Es war eine gute Vorbereitung für uns, die CHL ist ein großer Vorteil. Wir sind sehr froh, wo wir sind", sagte der 53-jährige US-Amerikaner. Beim stark umgebauten KAC verlief die Vorbereitung den Ergebnissen nach nicht nach Wunsch, auf dem Papier sollten die Klagenfurter aber eine stärkere Mannschaft als im Vorjahr haben.
Auch der neue Star an der Bande kann bisher positiv bilanzieren. Dave Cameron, von Dezember 2014 bis Saisonende 2015/16 Cheftrainer der Ottawa Senators in der NHL, muss sich bei den Vienna Capitals jedoch erst richtig einfinden. "Neue Spieler, neues Team, neue Liga, aber am Ende ist es immer Eishockey. Die größte Herausforderung ist, mein Team kennenzulernen", erklärte der 60-jährige Kanadier. Was er bisher gesehen hat, wird ihn wohl freuen. Die "Caps" haben mit CHL-Siegen in Schweden und Dänemark viel Potenzial bewiesen. Der Gegner aus Linz hat einen großen Umbruch mit 16 Abgängen hinter sich, Trainer Troy Ward hat aber wohl wieder eine starke Mannschaft zur Verfügung.
Titelverteidiger Bozen startet gegen Graz – Westderby Innsbruck-Dornbirn
Bozen startet mit einem Heimspiel gegen die Graz 99ers, Schlusslicht der vergangenen Saison. Die Südtiroler haben die Mannschaft wie zuletzt stets umgebaut, hatten den Kader diesmal aber schon früh zusammen. "Wir haben 13 neue Spieler, das ist Durchschnitt der letzten Jahre. Aber es ist eine große Hilfe, dass wir am Anfang der Saison schon komplett waren", sagte der neue HCB-Kapitän Anton Bernard. Die Bozener haben unter anderem Mike Blunden und Daniel Catenacci geholt, die noch in der vergangenen Saison je ein NHL-Spiel absolviert haben. Auch Brett Findlay wird hoch gehandelt.
Der Villacher SV unter Gerhard Unterluggauer startet gegen Znojmo, im Westen kommt es zum Derby zwischen HC Innsbruck und den Dornbirn Bulldogs. "Das Play-off wird mittlerweile erwartet", weiß Innsbruck-Stürmer Tyler Spurgeon, dessen Team zuletzt zweimal den Aufstieg geschafft hat. Dornbirns Stefan Häußle erwartet gleich zum Saisonstart viel Action: "Gegen Innsbruck wird es hart umkämpft und körperbetont, aber ich glaube, wir werden gewinnen." Das erste Bully der neuen Saison erfolgt um 18.45 Uhr bei Fehervar gegen Zagreb. (APA, 13.9.2018)