Berlin – Der deutsche Außenminister Heiko Maas (SPD) hat den Besuch des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan in Deutschland verteidigt. "Es gibt sehr viel, was wir miteinander zu besprechen haben", schrieb Maas am Sonntag auf Twitter. Dass der Besuch auch zu Protesten führe, "ist Teil der demokratischen Realitäten". Die Folge könne aber nicht sein, "dass er nicht mehr nach Deutschland kommen kann".

Maas verwies auf die mehr als drei Millionen Menschen mit türkischen Wurzeln in Deutschland. "Innenpolitische Konflikte aus der Türkei können so sehr leicht auch Deutschland erreichen", schrieb der Außenminister. "Daran haben wir alle kein Interesse und deshalb brauchen wir ein konstruktives Verhältnis."

"Darüber müssen wir reden"

"Einige Entwicklungen in der Türkei machen uns Sorgen – besonders im Bereich Rechtsstaat und Menschenrechte", twitterte Maas weiter. "Darüber müssen wir reden, und das tun wir in all unseren Gesprächen", sicher auch im Rahmen des anstehenden Besuchs.

Der türkische Präsident wird vom 27. bis zum 29. September zu einem Staatsbesuch in Deutschland erwartet. Er folgt damit einer Einladung von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. (APA, 16.9.2018)