Aachen – Bei der Räumung von Baumhäusern im Hambacher Forst in Nordrhein-Westfalen hat es am Sonntag Zusammenstöße zwischen Demonstranten und der Polizei gegeben. Fünf Aktivisten und drei Beamte wurden verletzt, wie die Polizei in der Nacht zum Montag mitteilte. Sechs Menschen wurden in Gewahrsam genommen, es gab 14 Festnahmen und 27 Platzverweise.

Die Räumungsmaßnahmen sollen auch am Montag fortgesetzt werden.
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Die Polizei war auch in der Nacht weiterhin mit Einsatzkräften an Ort und Stelle. Nach deren Angaben demonstrierte die überwiegende Anzahl der Protestteilnehmer am Sonntag friedlich für den Erhalt des Forstes. Einige seien aber in den Wald vorgedrungen. Dabei hätten sie teils "unter Anwendung massiver Gewalt" an mehreren Stellen versucht, die polizeiliche Absperrung zu durchbrechen.

Es kam zu 14 Festnahmen und 27 Platzverweisen.
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28 geräumte Baumhäuser

In einigen Fällen hätten die Beamten "körperliche Gewalt, Schlagstock und auch Reizgas einsetzen müssen, um das unkontrollierte Vordringen in den Gefahrenbereich des Forstes zu verhindern". Einigen Demonstranten gelang es demnach trotzdem, in den Wald zu gelangen. Die Aktivisten hätten bis in den Abend hinein versucht, zu den bereits geräumten Baumhäusern vorzudringen. Dabei sei es immer wieder zu Konfrontationen mit Polizeibeamten gekommen.

Auch ein Steirer ist unter den Aktivisten, die sich für den Erhalt des Hambacher Forsts einsetzen.
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Laut Polizei wurden 28 Baumhäuser geräumt, 19 davon wurden bereits abgebaut. Die Räumungsmaßnahmen sollten am Montag fortgesetzt werden.

Diese Aktivistin berichtet über ihre Erlebnisse.

Der Hambacher Forst war in den vergangenen Monaten zum Symbol für den Kampf von Umweltschützern gegen die Kohleverstromung geworden. Ein Teil des zwischen Aachen und Köln gelegenen Waldgebiets ist seit geraumer Zeit von Klimaaktivisten besetzt. Der Energiekonzern RWE will ab Mitte Oktober einen weiteren Teil des Waldes roden, um seinen angrenzenden Braunkohletagebau zu erweitern. (APA, AFP, 17.9.2018)