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Dieseltreibstoff verteuerte sich im Jahresabstand um rund 15 Prozent, Superbenzin um mehr als 12 Prozent. Heizöl zog im Schnitt um 24 Prozent an.

Foto: Christophe Gateau/dpa

Wien – Wegen gestiegener Kosten für Treibstoffe nahm die Inflation im August an Fahrt auf. Um 14 Prozent mussten Verbraucher an den Zapfsäulen mehr berappen als ein Jahr zuvor – womit Treibstoffe laut Statistik Austria für ein Fünftel der Teuerung verantwortlich waren. Diese lag mit 2,2 Prozent im Jahresabstand um 0,1 Prozentpunkte über dem Vormonat. Autos gab es geringfügig günstiger als vor einem Jahr.

Bei den Wohnkosten stiegen die Mieten um 3,6 und die Haushaltsenergie um 3,2 Prozent, während sich der Preisauftrieb beim Essen auf 1,2 Prozent abschwächte. Erdäpfel und Tiefkühlpizza wurden billiger. Geschmalzene Preise waren für Öle und Fette zu entrichten, vor allem Butter wurde teurer.

Teure Gastronomie

Nahrungsmittelpreise gelten als generell stark schwankend – sofern man die Rechnung ohne den Wirt macht. In der Gastronomie steigen sie nämlich seit Längerem überdurchschnittlich, im August etwa um 3,1 Prozent. Das hat Tradition, in den vier Jahren bis 2017 war der Preisauftrieb mit plus 9,5 Prozent um zwei Drittel höher als die allgemeine Teuerung.

"Die gestiegenen Preise in der Gastronomie sind vorwiegend auf die hohen Lohnnebenkosten und bürokratische Anforderungen zurückzuführen", erklärt Michael Hardt vom Wirtschaftskammer-Fachverband Gastronomie. Auch die Kosten für Renovierungen, Barrierefreiheit oder Gebühren, etwa für Schanigärten, müssten erwirtschaftet werden. Zudem hält Hardt die Inflationsdaten nicht für "hundertprozentig repräsentativ", da die Preise nur in den großen Ballungsräumen erhoben werden: "In diesem Bereich fällt es Gastronomen aufgrund der großen Nachfrage tendenziell leichter, Preissteigerungen vorzunehmen, als im ländlichen Bereich."

Eurozone über EZB-Zielwert

Nach EU-Berechnungsmethode lagt der Preisauftrieb in Österreich im August unverändert bei 2,3 Prozent – und neuerlich über dem Wert der Eurozone von zwei Prozent. Damit ist die Inflation in der Währungsunion binnen eines Jahres um einen halben Prozentpunkt angestiegen, gab die Statistikbehörde Eurostat bekannt. Seit einigen Monaten liegt die Teuerung leicht über dem Inflationsziel der EZB, die einen Wert von knapp unter zwei Prozent anpeilt. Aller Voraussicht nach wird die Notenbank zu Jahresende ihr rund 2,5 Billionen Euro schweres Anleihenkaufprogramm auslaufen lassen, mit dem sie die Inflation in der Eurozone anfachen will. (aha, 17.9.2018)