Kanadische Paläontologen melden einen sensationellen Fund: In der Klondike-Region nahe Dawson im nordwestlichen Kanada wurden von Arbeitern einer Goldmine ein gut erhaltener Wolfswelpe und ein Rentier entdeckt. Die Überreste der Tiere, die im Permafrost konserviert worden waren, sind mehr als 50.000 beziehungsweise 80.000 Jahre alt.

Der Wolf, der zum Todeszeitpunkt etwa acht Wochen alt gewesen sein dürfte, ist intakt und außerordentlich gut erhalten. Selbst die Pfoten und der Schwanz wurden konserviert. "Soweit wir wissen ist es die einzige Eismumie eines eiszeitlichen Wolfs, die je gefunden wurde", sagte der Paläontologe Grant Zazula.

Foto: Government of Yukon

Die Radiokarbondatierung ergab für den Wolf ein Alter von mehr als 50.000 Jahren. Während der Fund von Wolfsknochen aus dieser Zeit im Yukon keine Seltenheit sei, stelle diese Entdeckung einen absoluten Glücksfall dar, so die Forscher: Sie wollen im nächsten Schritt die DNA des Tieres sequenzieren und Verwandtschaftsverhältnisse mit heutigen Wölfen und Hunden untersuchen. Auch Details über die Todesursache und Ernährung des Jungtiers könnten ans Licht kommen.

Das ebenfalls gefundene Rentier ist nur teilweise erhalten geblieben, den Forschern zufolge dürfte es noch deutlich älter sein als der Wolf: Datierungen ergaben ein Alter von etwa 80.000 Jahren. Funde wie diese könnten den Wissenschaftern zufolge auch dazu beitragen, längst vergangene Ökosysteme zu rekonstruieren und vergangene klimatische Veränderungen besser zu verstehen. Und dann gibt es natürlich noch die Klon-Ideen, mit denen manche Forscher nach derartigen Funden immer wieder aufhorchen lassen. Für die Wiederauferstehung des Eiszeit-Wolfs hat sich aber bisher noch kein Team ins Spiel gebracht. (dare, 17.9.2018)

Foto: Government of Yukon