Wien – Der Gewinn der Bank Austria ist im ersten Halbjahr 2018 de facto unverändert geblieben. Unterm Strich wies die UniCredit-Tochter ein Konzernergebnis von 354 Mio. Euro aus, im ersten Halbjahr 2017 waren es 357 Mio. Euro. Auch die Betriebserträge blieben mit 1.003 Mio. Euro in ähnlicher Größenordnung wie 2017, geht aus dem am Montag veröffentlichen Finanzbericht hervor.

Der Gewinn vor Steuern stieg hingegen um fast ein Fünftel von 331 auf 393 Mio. Euro, das Betriebsergebnis nach Kreditrisikoaufwand lag um 9,3 Prozent höher bei 464 Mio. Euro. Der Provisionsüberschuss belief sich auf 355 Mio. Euro, nach 352 Mio. Euro, das Handelsergebnis stieg von 36 auf 71 Mio. Euro. Der Nettozinsertrag ging von 491 auf 477 Mio. Euro zurück.

Der Anteil der faulen Kredite ging weiter zurück. Gegenüber Jahresende 2017 sanken die notleidenden Bruttokredite von 2,6 auf nunmehr 2,3 Mrd. Euro. Das ist ein Rückgang um 12 Prozent, was sich in der von 4,2 auf 3,6 Prozent zurückgegangen Brutto-NPL-Ratio wiederspiegelt. Die Bank Austria spricht im Halbjahresfinanzbericht von einer ausgezeichneten Kreditqualität.

Zum Bilanzstichtag 30. Juni betrug das ausgewiesene Eigenkapital 8,3 Mrd. Euro. Das Eigenkapital habe sich um 29 Mio. Euro reduziert, wobei der laufende Jahresgewinn von 354 Mio. Euro durch die im April 2018 erfolgte Dividendenzahlung von 379 Mio. Euro geringfügig überkompensiert worden sei, erklärte die Bank Austria im Lagebericht. Das harte Kernkapital (CET1) fiel um 147 Mio. Euro auf 6,4 Mrd. Die Eigenmittelausstattung der Bank-Austria-Gruppe sei aber – dank Kernkapital AT1 und Ergänzungskapital Tier 2 – dennoch nahezu unverändert bei 7,4 Mrd. Euro anrechenbaren Eigenmitteln geblieben.

Gesunkener Personalaufwand

Der Personalaufwand sank um 8,2 Prozent auf 320 Mio. Euro, die gesamten Betriebsaufwendungen um 6,4 Prozent auf 626 Mio. Euro. Der Personalstand ging um 151 auf 5.381 Mitarbeiter zum Stichtag Ende Juni zurück. Die Anzahl der Privatkundenfilialen blieb dieses Mal mit 123 Standorten stabil.

Die Bank Austria trennt sich derzeit von Grundbesitz. In der ersten Jahreshälfte seien im Rahmen der Strategie, nicht betriebsnotwendiges Liegenschaftsvermögen zu reduzieren, weitere Teile des vor allem in der Immobilien Holding zusammengefassten Immobilienportfolios veräußert worden, heißt es.

Im Juli trennte sich die Bank Austria beispielsweise von ihrem Anteil am Wiener Immobilienprojekt Marina Tower. Das Finanzinstitut hatte 2015 mit der Verwertung des nicht zum Kerngeschäft zählenden Immobilienportfolios der Immobilien Holding GmbH-Gruppe begonnen. Die Immobilien Holding hielt österreichweit Beteiligungen an rund 80 Immobilienobjekten, darunter am Donauturm, der Garage am Hof, dem Schloss Lebenberg in Kitzbühel und der Wien Mitte Immobilien GmbH. (APA, 17.9.2018)