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Wer von den gut Qualifizierten (meistens als High Potentials tituliert) reisen will, will das privat – nicht wirklich für die Company an deren Standorte.

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Wenn sich eine Umfrage an die andere reiht, in der Studierende Freunde, Familie und ihr Leben vor dem beruflichen Fortkommen nennen, dann sind das zweifellos schwierige Nachrichten für Konzernpersonaler. Weil: Wer von den gut Qualifizierten (meistens als High Potentials tituliert) reisen will, will das privat – nicht wirklich für die Company an deren Standorte. Zumindest nicht diese Jungen aus der DACH-Region.

Eine aktuelle Online-Umfrage aus einem breiteren Sample von Millennials (über 700 15- bis 25-Jährige wurden befragt) durch die Kreativagentur Kobza And The Hungry Eyes mit Marketagent hat viel bessere Nachrichten für Personalverantwortliche mit Bedarf an Auslandsentsendungen: 44 Prozent der bereits im Berufsleben befindlichen Jungen geben an, für einen Job auch in ein anderes Land zu ziehen. Im Paket der "Wenns" ist für Unternehmen allerdings mitzudenken: Wenn es ein Job ist, der als erfüllend angesehen wird. Wenn man das Gefühl haben kann, etwas zu bewegen und zu verändern. Das Paket muss also stimmen und mit den eigenen Wünschen, Vorstellungen und Motiven übereinstimmen.

Jobwechsel in 1,5 Jahren

Noch eine gute Nachricht aus diesem breiteren Sample der Jungen: 78 Prozent geben an, dass sie beruflich vorankommen und Karriere machen wollen. Knapp die Hälfte der berufstätigen Millennials möchte allerdings den Job in den nächsten 1,5 Jahren wechseln. Und verglichen mit der Generation 40 plus geben doppelt so viele Millennials an (über 30 Prozent), sich selbstständig machen zu wollen.

Obwohl die Arbeit für Millennials demnach wichtig ist, empfinden sie sie nicht als wichtigen Teil ihrer Persönlichkeit. Aber: 76 Prozent sagen, ihnen ist es wichtig, sich im Leben viel leisten zu können. Damit schmettert diese Umfrage viel von der doch verächtlichen Zuschreibung "Surf- und Snowboard-Generation in lediglich freizeitorientierter Schonhaltung" ab.

Leistungsbereitschaft

Das private Smartphone aus dem Job zu verbannen, empfiehlt sich laut Ergebnissen zur Mediennutzung nicht, um die Jobzufriedenheit dieser Generation zu fördern: 72 Prozent der unter 25-Jährigen checken in der Früh nach dem Aufstehen zuerst ihr Mobiltelefon, bei den über 40-Jährigen sind dies knapp die Hälfte. Und sieben von zehn Millennials nehmen ihr Handy mit aufs Klo, bei der Generation 40 plus machen dies immerhin drei von zehn.

Streaming-Portale haben für die Jungen einen hohen Stellenwert. 43 Prozent haben ein Netflix-Abo, 41 Prozent Amazon Prime und 21 Prozent Spotify. Instagram wird mit 71 Prozent mittlerweile stärker genutzt als Facebook mit 39 Prozent. Facebook wurde bei den 15- bis 25-Jährigen bereits auch von Whatsapp, Youtube und Pinterest überholt. Influenzer sind für Millennials zu (zumindest kurzfristig wirksamen) Vorbildern geworden, elf Prozent bekennen sich dazu. (Karin Bauer, 19.9.2018)