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In Fayetteville, North Carolina, waren zahlreiche Helfer im Einsatz, um Personen aus ihren Häusern zu retten.

Foto: APA/AFP/Getty Images/Joe Raedle

Charlotte – Mehrere Tage nach Durchzug des Wirbelsturms Florence machen die Verwüstungen den betroffenen Regionen in den Südoststaaten der USA schwer zu schaffen. Städte standen auch am Mittwochmorgen noch teils unter Wasser. In den Bundesstaaten North und South Carolina sowie Virginia starben mindestens 37 Menschen in Folge des Unwetters, berichtete CBS News.

Der heftige Regen hatte mehrere Flüsse stark anschwellen lassen und Straßen, Häuser und Geschäfte unter Wasser gesetzt. Zwar hörte es zuletzt größtenteils auf zu regnen – die Pegelstände einiger Flüsse stiegen jedoch weiter.

Die Stadt Fayetteville in North Carolina war durch das Anschwellen des Flusses Cape Fear River teils überflutet. An Brücken blieb das Treibholz hängen, wie Fernsehbilder zeigten. 340.000 Menschen seien in dem Bundesstaat noch ohne Strom, berichtete der Sender. 10.000 Menschen befanden sich weiterhin in Notunterkünften. Rettungskräfte holten mehr als 2.200 Menschen aus den Fluten.

Wilmington zeitweise abgeschnitten

Wilmington, eine der größten Städte North Carolinas, war durch die Fluten auf dem Landweg zeitweise von der Außenwelt abgeschnitten. Bewohner standen am Dienstag Schlange, um Lebensmittel, Wasser und Planen zu bekommen. Laut CBS News konnten zwei Routen in die Stadt mittlerweile geöffnet werden.

In der mehrere hundert Kilometer von der Küste entfernten Stadt Greensboro seien durch die Überschwemmungen knapp 24.000 Liter unbehandeltes Abwasser in den Fluss Cape Fear River gelangt, berichteten Medien. Behörden warnten vor verschmutztem Leitungswasser.

Das Schlimmste womöglich noch nicht vorbei

Der Gouverneur von North Carolina, Roy Cooper, warnte, das Schlimmste sei womöglich noch nicht vorbei. Das Hochwasser könne für mehrere Tage anhalten und sogar neue Überschwemmungen bringen: "In einigen Gebieten hat die Flut noch nicht ihren Höhepunkt erreicht." Auch der Direktor der Katastrophenschutzbehörde Fema, Brock Long, sagte am Dienstag: "Die kommenden 48 Stunden sind besonders kritisch".

An der Küste von South Carolina starben zwei Gefangene während des Transports, als ihr Fahrzeug überschwemmt wurde. Den Polizeibeamten sei es wegen des schnell steigenden Wasserstandes nicht möglich gewesen, die Türen des Fahrzeugs zu öffnen, bestätigte die Polizeistation von Horry County. In Virgina kam mindestens ein Mensch durch einen von Florence ausgelösten Tornado ums Leben.

Etwa 1,7 Millionen Masthühner starben in North Carolina, als die Anlagen eines großen Geflügelproduzenten überflutet wurden. Sanderson Farms teilte mit, weitere 30 Farmen mit jeweils mehr als 200.000 Hühnern seien nicht erreichbar. Die Tiere könnten nicht mit Futter versorgt werden.

Strände erodiert, Wege verschwunden

Auf Vorher-nachher-Luftaufnahmen der Wetterbehörde NOAA von den betroffenen Gebiete in North Carolina waren die Auswirkungen deutlich sichtbar: Straßen und Gärten auf den 2014 entstandenen Fotos sind auf den am Dienstag aufgenommenen Bildern teils mit Wasser bedeckt. Strände sind erodiert, Wege verschwunden, Küstenabschnitte haben sich verändert.

Basketballer Jordan spendet zwei Mio. Dollar

US-Präsident Donald Trump plante, am Mittwoch in die betroffenen Regionen zu fahren. Der ehemalige Basketball-Star Michael Jordan kündigte an, zwei Millionen Dollar (1,7 Millionen Euro) für die verwüsteten Regionen zu spenden. Jordan ist in Wilmington in North Carolina aufgewachsen.

Florence war am Freitag als Hurrikan der Stärke 1 von 5 auf die Südostküste der USA getroffen und hatte sich dann abgeschwächt – zuerst zu einem Tropensturm, dann zu einem Sturmtief. Medienberichten zufolge schätzen Experten den Sachschaden auf mehr als 17 Milliarden Dollar (14,5 Milliarden Euro). (red, APA, 19.9.2018)