Wien – Kira Kirsch wurde als Leiterin des Wiener Theater- und Performancehauses brut verlängert. Ihr neuerlicher Vier-Jahres-Vertrag läuft damit 2023 aus, wie am Mittwoch via Aussendung von Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler (SPÖ) mitgeteilt wurde. Kirsch steht dem Brut seit 2015/16 vor.

Das Theater im Künstlerhaus, das derzeit saniert wird, stand in den vergangenen Jahren "vor großen Herausforderungen, denen Kira Kirsch mit Flexibilität und Professionalität begegnet ist", so Kaup-Hasler. "Es ist ihr gelungen, dem Auftrag des Koproduktionshauses gerecht zu werden, indem sie den schwierigen Rahmenbedingungen mit hohen Improvisations- und Managementqualitäten entgegengetreten ist. Kira Kirsch ist mit interessanten künstlerischen Konzepten und Projekten in die Stadt gegangen und hat so das Brut in der gesellschaftlichen Diskussion präsent gehalten."

Kirsch selbst, die ihre Vorhaben für Herbst und Winter am Donnerstag bei einer Pressekonferenz vorstellen wird, zeigte sich erfreut über die Möglichkeit, "meine Arbeit fortsetzen zu können. Besonders in Zeiten, in denen es mehr denn je notwendig ist, für Diversität einzutreten und die herrschenden Machtverhältnisse mit Mitteln der Kunst zu hinterfragen. Nicht nur inhaltlich und programmatisch, sondern auch in der Wahl der Spielräume ist Brut ein Ort der Vielfalt, in dem Kunst als gesellschaftspolitisches Signal verstanden und praktiziert wird."

Die gebürtige Saarbrückerin Kirsch studierte Theaterwissenschaft in Mainz, Glasgow und Berlin und lebte etliche Jahre in Graz, wo sie im Haus der Architektur tätig war und auch als Dramaturgin für den steirischen herbst arbeitete. In ihrer ersten Saison am Brut verbuchte Kirsch eine Auslastung von 90 Prozent, in der abgelaufenen Spielzeit suchte man sich aufgrund der Künstlerhaussanierung Spielstätten quer über die Stadt verteilt – so fand etwa die Saisoneröffnung an einer Bushaltestelle am Wallensteinplatz statt. (APA, 19.9.2018)