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Die Versicherungsangebote von John Hancock gibt es nur noch "interaktiv" – also mit Tracking.

Foto: Reuters/Kato

John Hancock, einer der größten Anbieter für Lebensversicherungen in den USA, bietet künftig nur noch "interaktive" Versicherungen an. Konkret heißt das, dass diese nur mehr mit Fitnesstrackern, etwa der Apple Watch oder Geräten von Fitbit, angeboten werden. Nutzer können anhand des Erreichens von bestimmten Zielen Rabatte und andere Belohnungen, etwa Geschenkkarten, erhalten.

Warnung vor Strafen

Im Hintergrund sammelt der Versicherer all diese Daten, was von Experten kritisch beäugt wird, wie der "Guardian" berichtet. So warnen sie, dass Kunden, die bestimmte Ziele nicht erreichen, in Zukunft bestraft werden könnten. Matt Stoller vom Open Markets Institute sagte dazu etwa, dass ein US-amerikanischer "dystopischer Überwachungsstaat" Versicherungen und Fat-Shaming miteinander kombinieren würde.

Tracking-Nutzer seien gesünder

John Hancock startete bereits 2015 mit solchen Versicherungsplänen, nun sind alle Angebote davon betroffen. Das Unternehmen verspricht, dass Kunden ihre Daten nicht verpflichtend aufzeichnen müssen, sie jedoch nicht von den Vorteilen, etwa den Rabatten, profitieren würden, wenn sie es nicht tun. Gegenüber "Reuters" erklärte die Firma, dass es noch zu früh sei, um zu sehen, ob weniger Versicherungen aufgrund des Trackings ausgezahlt werden müssen. Trotzdem würden Menschen, die solche "interaktiven" Versicherungen nutzen, im Schnitt 13 bis 21 Jahre länger leben.

In Österreich gibt es aktuell keine Versicherer, die solche Lebensversicherungen anbieten. (red, 22.9.2018)