New York – Erstmals seit Beginn der diplomatischen Krise zwischen Saudi-Arabien und Katar vor mehr als einem Jahr sind die Außenminister der beiden Golfstaaten zu einem Treffen zusammengekommen. Die Zusammenkunft am Freitag in New York brachte jedoch nach Angaben Katars keine Annäherung. Am Verhandlungstisch saß auch US-Außenminister Mike Pompeo.

Es gebe "keinen Fortschritt" im Streit mit Saudi-Arabien, sagte Katars Außenminister Mohammed bin Abdulrahman al-Thani im Anschluss. Sein Land sei aber weiter "offen für einen Dialog" mit Saudi-Arabien und dessen Verbündeten. Katar danke US-Präsident Donald Trump für seine "Bemühungen, diese Krise zu lösen, aber die Antworten aus den Blockade-Ländern sind nicht gut", ergänzte er.

Auch die Außenminister der anderen Mitglieder des Golfkooperationsrats sowie die Ressortkollegen aus Ägypten und Jordanien waren an dem Gespräch beteiligt. Dem Golfkooperationsrat gehören neben Saudi-Arabien und Katar auch Bahrain, Kuwait, Oman und die Vereinigten Arabischen Emirate an.

Saudi-Arabien hatte im Juni 2017 gemeinsam mit den Vereinigten Arabischen Emiraten und Bahrain alle Beziehungen zu Katar abgebrochen. Sie werfen dem ölreichen Golfstaat vor, islamistische Bewegungen wie die Muslimbruderschaft zu unterstützen und Beziehungen zum schiitischen Iran zu pflegen. Doha weist die Vorwürfe zurück. Schlichtungsversuche Kuwaits und der USA scheiterten.

Nach dem Treffen in New York erklärte US-Außenminister Pompeo, dass alle Teilnehmern klar sei, sich gegen "Bedrohungen aus dem Iran gegen die Region oder die USA zu stellen". In Anspielung auf die diplomatische Krise unter den Golfstaaten mahnte Pompeo eine größere Kooperation im Nahen Osten an, die "verankert in einen geeinten Golfkooperationsrat" sein müsse. So könnten "Wohlstand, Sicherheit und Stabilität in der Region" vorangebracht werden. Er kündigte weitere Gespräche in den nächsten Monaten an. (APA, 29.9.2018)