Auch am AKH Wien können sich Ärzte noch nicht klonen.

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Wien – In der Angelegenheit rund um die falsch ausgefüllten Operationsprotokolle im AKH Wien an der Universitätsklinik für Chirurgie der Medizinischen Universität Wien hat die Sonderkommission der MedUni Wien am Mittwoch ihren Bericht vorgelegt.

Dienstrechtliche Schritte

Demnach haben sich die Verdachtsmomente gegen den im Fokus stehenden Chirurgen erhärtet. Die Kommission gab die Empfehlung ab, dienstrechtliche Schritte zu setzen. Der betroffene Arzt wurde dementsprechend dienstfrei gestellt, dienstrechtliche Schritte wurden eingeleitet.

Der MedUni Wien war der Verdacht im Juli 2018 bekannt gemacht worden. Laut dem nun vorliegenden Bericht sei der betroffene Chirurg bei der weitaus überwiegenden Mehrzahl der untersuchten Operationen nicht tätig gewesen, obwohl er in den OP-Protokollen als Operateur eingetragen war.

Falsche Eingaben angeordnet

Diese Missstände bestünden seit zumindest dem Jahr 2014. Es bestehen deutliche Hinweise darauf, dass der betroffene Arzt von diesem Muster nicht nur wusste, sondern dass er die falschen Eingaben sogar anordnete.

Stichproben hätten, so die Kommission, ergeben, dass es die falschen OP-Einträge immer nur bei einer Person gegeben hat – bei dem im Fokus stehenden Chirurgen. "Es handelt sich demnach um kein generelles Problem der Dokumentation an der betroffenen Universitätsklinik", hieß es in der heutigen Mitteilung. (red, 2.10.2018)