Verkehrsminister Norbert Hofer fand jemanden für die längst vakante Stelle im Verkehrsministerium.

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Hubert Keyl, jener Jurist dessen Bestellung zum Richter am Bundesverwaltungsgericht vor knapp drei Wochen am öffentlichen Druck rund um seine Aussagen um den Widerstandskämpfer Franz Jägerstätter scheiterte, ist nun interimistischer Abteilungsleiter in Norbert Hofers Verkehrsministerium. Wie der "Falter" am Donnerstag berichtet wurde Keyl bereits am Montag vergangener Woche zum Abteilungsleiter für Bundesstraßen ernannt. Seit dieser Woche scheint er auch im Organigramm des Ministeriums auf.

Die Stellenbesetzung erfolgte ohne öffentliche Ausschreibung. "Er wurde dem Verkehrsministerium für diese Abteilung als interimistischer Leiter zugeteilt", erklärt ein Sprecher von Hofer (FPÖ) dem "Falter". Für eine interimistische Leitung sei "keine Ausschreibung nötig".

Widerstand gegen Jägerstetters Seligsprechung

Der FPÖ-nahe Jurist hatte 2007 in der rechten Wochenzeitung "Zur Zeit" Widerstandskämpfer Franz Jägerstätter als "Verräter" bezeichnet weil dieser aus christlicher Überzeugung heraus den Kriegsdienst in der Wehrmacht verweigert hatte. Jägerstätter wurde dafür von den Nazis ermordet. Keyl trat damals offen gegen Jägerstätters Seligsprechung auf und bezichtigte ihn des Verrats und "Verräter soll man verurteilen und nicht seligsprechen". Auch soll Keyls Frau im Zuge einer Schlägerei in die Hubert Keyl verwickelt war den bekannten Neonazi Gottfried Küssel herbeigerufen haben.

Nachdem Bundespräsident Alexander Van der Bellen signalisierte, eine etwaige Richterbestellung Keyls nicht zu unterschreiben, zog dieser seine Bewerbung zurück. (red, 4.10.2018)