Rund 1,7 Millionen Tonnen Backwaren landen pro Jahr in Deutschland im Müll, bemängelt die Umweltorganisation WWF.

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Hamburg – Rund 1,7 Millionen Tonnen Backwaren landen pro Jahr in Deutschland im Müll, wie "Spiegel" und "Zeit" gemäß der Umweltschutzorganisation WWF berichten. Das entspreche einer Ernte von fast 400.000 Hektar Ackerland – eine Fläche größer als die spanische Insel Mallorca. Parallel dazu würden unnötigerweise 2,46 Millionen Tonnen Treibhausgase ausgestoßen.

Für die Analyse habe der WWF Studien ausgewertet und Bäckereiunternehmen sowie Fachverbände befragt. Allerdings beanstandet die Umweltorganisation eine geringe Bereitschaft, sich an der Umfrage zu beteiligen. So hätten beispielsweise nur 18 Bäckereien die Fragen beantwortet. Die Studie könne deshalb kaum als repräsentativ gewertet werden.

Fiskus könnte helfen

Dazu kritisiert der WWF, dass es kaum valide Daten zur Lebensmittelverschwendung in Deutschland gibt. "Pikanterweise sind es wohl die Finanzämter, die als einzige Behörde dank der Gewinn- und Verlustangaben exakt sagen könnten, wie viel Backwaren produziert und weggeschmissen werden", so Jörg-Andreas Krüger vom WWF.

Da Lebensmittelüberschüsse wie Backwaren-Retouren als Verluste steuerlich geltend gemacht werden können, müssten Politik und Fiskus auch ein finanzielles Interesse daran haben, diese bis 2030 zu halbieren, so die Forderung des WWF. (red, 4.10.2018)