Rund 700 Häuser im ganzen Land sind dabei, wenn zum 19. Mal die Lange Nacht der Museen stattfindet.

Foto: Robert Bayer

Ein Heiliger müsste man sein. Dann hätte man die Fähigkeit zur Bilokation, könnte sich also an zwei Orten gleichzeitig aufhalten. Das wäre am Samstag wieder einmal recht praktisch.

Vom Weinmuseum im burgenländischen Moschendorf über das Salzburger Museum der Moderne bis zum Stickereimuseum in Lustenau: Rund 700 Häuser im ganzen Land sind dabei, wenn zum 19. Mal die Lange Nacht der Museen stattfindet. Auch Institutionen in Slowenien, Liechtenstein, der Schweiz und Deutschland (Lindau am Bodensee) nehmen an der vom ORF organisierten Aktion teil.

Neben den laufenden Ausstellungen bieten viele Häuser Sonderprogramme. Im Wiener Bestattungsmuseum erzählt zum Beispiel nicht nur ein Pathologe aus seinem Berufsleben, man darf auch Sarg-Probeliegen. Wer es weniger morbid bevorzugt, hört sich im Rauchfangkehrermuseum an, wie die Berufsgruppe eigentlich zum Glücksbringer wurde.

Kindgerecht und nicht

Oder man geht ins Mumok, wo Bassist Michael Duch im Rahmen der Ausstellung Doppelleben (über bildende Künstler, die auch Musiker sind) Partituren der Konzeptkünstlerin Hanne Darboven umsetzt. Eltern, denen das wiederum nicht kindgerecht genug erscheint, könnten mit dem Nachwuchs ins Papyrusmuseum der Nationalbibliothek gehen, wo die Kleinen mit Hieroglyphen experimentieren dürfen. Ein ausgiebiges Kinderprogramm ist fixer Bestandteil der von 18 bis 1 Uhr laufenden Langen Nacht.

Selbstredend ist mit diesen Schlaglichtern auf das Wiener Programm nur der winzigste Ausschnitt des Angebots beleuchtet. Fest steht allerdings, dass für jede und jeden etwas dabei sein sollte, ob es einen nun mehr nach Ästhetik oder Wissen gelüstet. Einen Überblick über sämtliche teilnehmende Institutionen – alle sind mit einem einzigen Ticket abgedeckt – verschafft man sich am besten online. Und wenn man sich schon nicht mehrteilen kann, dann hilft zumindest eine App dabei, sich den Abend möglichst effizient bzw. gemütlich zusammenzubasteln. (rg, 6.10.2018)