6 Vintage-Stück

Foto: Chanel via Vestiaire Collective

Vor kurzem hat Jennifer Dixon, ehemals Moderedakteurin bei der deutschen "Instyle", ein Buch herausgebracht. Es heißt "Wir lieben Vintage" und kann als erstaunliches Bekenntnis einer Modewelt gelesen werden, die die Nase voll von immer neuen Trends hat. Tatsächlich wird gerade lieber mithilfe ausgesuchter Vintage-Stücke (wie einem älteren Schmuckstück von Chanel, gibt es bei Vestiaire Collective) Individualität ausgedrückt: Ich habe was, was du nicht hast – modische Überlegenheit mit überteuerten High Heels aus der aktuellen Saint-Laurent-Kollektion zu demonstrieren, ist ja so old fashioned! Empfehlenswerte Anlaufstellen für Vintage-Fans im Internet: Rebelle.com, Seenbefore.de oder Videdressing.de.

7 Karomuster

Bild nicht mehr verfügbar.

Foto: Reuters / Tony Gentile

Alicia Silverstone! "Clueless!" Donatella Versace kann kaum eine andere Vorlage für ihre Kollektion (im Bild) im Kopf gehabt haben als die Teenagerkomödie, die dank der gelb und rot karierten Outfits Mitte der 1990er-Jahre ins ewige Modegedächtnis eingegangen ist. Die Models, die während der Versace-Show in Mailand in Schottenröcken über den Laufsteg liefen, wirkten wie Doppelgängerinnen von Cher Horowitz oder Gogo Yubari, der japanischen Leibwächterin in "Kill Bill Vol. 1". Übrigens: Wem das "'Clueless'-Karo" zu auffällig ist, greift zum dezenten Glencheck von Fendi oder zu klassischen Karos in Schwarz-Weiß wie bei Dior.

8 Haarspangen

Foto: Hersteller

Noch so ein Comeback: der Banana-Clip. In den letzten Jahren fristete die Kunststoffklammer für die Haare im Bad ein Schattendasein, jetzt befestigte sie der New Yorker Designer Alexander Wang an den Hinterköpfen seiner Models. Der Banana-Clip (im Bild von Monki) ist nicht das einzige Accessoire, das sich in den Haaren befestigen lässt: Da wäre das knautschige Scrunchie, das Hillary Clinton zum Verhängnis wurde. Weitere Alternative: Haarspangen. Die gibt es bei Chanel mit und bei den Moderetailern ohne Logo. Erinnert an jene aufgedrehten MTV-Moderatorinnen, die damit ihre roten Haare im Zaum hielten. Sind wir dabei, wenn auch eine Nummer kleiner bitte!

9 Leopardenmuster

Foto: Moschino via Peek & Cloppenburg

Mrs. Robinson wusste es schon 1967: In der "Reifeprüfung" verführte Schauspielerin Anne Bancroft damals einen jungen College-Absolventen, gespielt von Dustin Hoffman. Ihr Rezept: ein unwiderstehlicher Leopardenmantel. In diesem Herbst wird es nicht allzu schwer sein, sich an Mrs. Robinson ein Beispiel zu nehmen. Schon im Sommer verkaufte sich ein Leo-Rock der US-Marke Réalisation Par wie warme Semmeln, jetzt schieben Modehäuser wie Max Mara oder Moschino (Bild) jede Menge herbstliche Leopardenmuster hinterher.

10 Western

Foto: APA / AFP / Patrick Kovarik

Über das Verhältnis zwischen Trump und Macron wurde viel gemutmaßt. Immerhin haben einander der amerikanische und der französische Alphamann in der Vergangenheit Twitter-Duelle geliefert, ja sie haben sogar ein öffentliches Armdrücken abgehalten. In der Mode hingegen hat vor allem die französischen Designerinnen die Sehnsucht nach dem guten alten Amerika ergriffen. Isabel Marant verordnet ihren Kundinnen gefranste Lederjacken (Bild), und die Chloé-Designerin Natacha Ramsay-Levi setzt auf Kleider, die oben herum wie Westernhemden aussehen. Die Dänen können das aber auch: Das Label Ganni hat die Cowboyboots der Saison. (Anne Feldkamp, RONDO exklusiv, 18. 10.2018)

Weiterlesen:

Die Trends des Herbstes, Nr. 1- 5