Die Sojus MS-09 am russischen Forschungsmodul Rasswet der Internationalen Raumstation.

Foto: Nasa/Roskosmos

Baikonur – Nach der Rückkehr einer russischen Sojus-Kapsel von der Internationalen Raumstation (ISS) soll auf der Erde nach der Ursache für ein inzwischen abgedichtetes Leck in einer anderen Raumkapsel gesucht werden. Ende August war ein rund zwei Millimeter kleines Loch in der Hülle des Raumfahrzeugs MS-09 entstanden und hatte für einen vorübergehenden Druckverlust gesorgt.

Die Besatzung habe einen Staubfilter mit zur Erde gebracht, der nun auf Metallsplitter hin untersucht werde, berichtete die Nachrichtenagentur Interfax am Sonntag unter Berufung auf den Weltraumbahnhof Baikonur.

Landung am Donnerstag

Außerdem sollten nicht näher bezeichnete Proben ausgewertet werden. Die Kapsel mit den drei Raumfahrern Oleg Artemjew, Drew Feustel und Ricky Arnold war am Donnerstag in der Steppe von Kasachstan in Zentralasien aufgesetzt.

Ende August hatte ein Leck in einer angedockten Sojus-Raumkapsel einen Druckabfall ausgelöst. Das Loch wurde zwar erfolgreich abgedichtet, die Ursache ist aber noch immer unklar. Zunächst wurde der Einschlag eines Mikrometeoriten oder eines Schrottteils vermutet, der Verdacht erhärtete sich aber nicht. Vielmehr fanden sich Hinweise darauf, dass das Loch von innen entstanden war. Daraufhin wurden in russischen Medien kurzzeitig Gerüchte über Sabotage laut. Vertreter der russischen Raumfahrt dementierten dies aber.

Derzeit sei von keiner Beeinträchtigung der weiteren Mission des Raumschiffs auszugehen, hieß es seitens Roskosmos. Die Sojus sei voll tauglich für den Rückflug, der für 13. Dezember geplant ist und den deutschen Astronauten Alexander Gerst zusammen mit dem Russen Sergei Prokopjew und der US-Amerikanerin Serena Auñón wieder auf die Erde bringen soll. Gerst ist derzeit Kommandant der ISS. Die Ursachensuche sei aber wichtig, bei einem Außeneinsatz im November könnten weitere Informationen dazu gesammelt werden, teilte die Nasa mit. (red, APA, 8.10.2018)