Gegen die Bologna-Reform wurde 2009 demonstriert. Wogegen würden Sie protestieren?

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Überfüllte Hörsäle, zu wenige Seminarplätze, Studiengebühren oder noch immer die Bologna-Reform. Es gibt viele Punkte, die das Studieren an Universitäten für Studierende mühsam machen und wo sich Studierende Veränderungen beziehungsweise Verbesserungen wünschen. 2009 kam es aus diesem Grund zu massiven Protesten. Uni brennt war eine Protestaktion, die sich vor allem gegen die Umsetzung der Bologna-Reform zur Wehr setzte. Nun ist diese Reform in beinahe allen Studienrichtungen Realität.

Schieflagen ohne Protest

Studierende besuchen Seminare, Vorlesungen, nebenbei absolvieren sie – oft unbezahlt – Praktika und arbeiten häufig noch, um sich das Leben finanzieren zu können. Egal ob es sich um strukturelle Probleme auf der Uni handelt, um das Unileben allgemein oder auch um gesamtgesellschaftliche Schieflagen, an denen sich viele Studierende stoßen – Proteste bleiben dennoch aus.

Viele Studierende berichten davon, dass es unmöglich ist, in Mindestzeit fertig zu studieren, da man entweder nicht in die Seminare kommt oder keine Betreuung für die Abschlussarbeiten findet. Aber auch der zu kleine Spielraum, das Studium inhaltlich so zu gestalten, dass man einen Blick über den Tellerrand des Faches wagen könnte, wird oft kritisiert – reicht aber nicht für Studierendenproteste, wie es in manch anderen Ländern vorkommt, wie das Beispiel von Mexiko zeigt.

Wogegen würden Sie protestieren?

Sind Studierende nicht mehr politisch, oder ist auf den heimischen Unis alles zur Zufriedenheit? Wofür würden Sie sich gegebenenfalls mittels Protestaktionen einsetzen? (haju, 12.10.2018)