Die Fans der Austria beim letzten Derby am 16. September in Hütteldorf.

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Wien – Die Wiener Austria hat am Dienstag die Strafe gegen Rapid nach wiederholten Vorfällen im Derby vom 16. September als zu mild kritisiert. Die Wogen seien bereits unmittelbar nach Verkündung des Urteils am Montagabend hochgegangen. Hunderte Nachrichten und Anrufe seien beim Klub eingelangt, teilte die Austria mit. Der Tenor: Unverständnis über Sanktionen und Wortspenden von den im Grunde Verantwortlichen.

Wiederholungstäter

Aus der Sicht vieler Anhänger und Interessierter seien das keine Signale, um derartige Vorfälle in Zukunft zu verhindern. Damit nehme man nicht allein auf die Höhe des Strafausmaßes Bezug, sondern auch auf den Umstand, dass beim jüngsten Derby im Zuge des Platzsturms einmal mehr Protagonisten prominent in Erscheinung getreten seien, die eigentlich schon bei den Derbys zuvor klare Grenzen überschritten hätten und dafür offenbar nicht entsprechend sanktioniert worden wären.

Die Austria weist darauf hin, dass die Bemühungen, das Stadion-Erlebnis für Familien attraktiver zu gestalten, zuletzt stark intensiviert wurden. Beim Zuschauerschnitt liegt man mit rund 10.406 (Plus von 52 Pronzent) knapp hinter Sturm (10.975) an dritter Stelle.

Neben der Infrastruktur-Erweiterung und der zuletzt ausgezeichneten Zusammenarbeit mit den eigenen Anhängern fährt der Klub aber auch weiterhin eine klare Linie und hat etwa das Video-Überwachungssystem trotz rückläufiger Vergehen erweitert.

Ausdrücklich wolle man betonen, dass es der Austria einzig und allein um die Sicherheit aller friedlichen Anhänger und Fußball-Interessierten sowie um das Wohl des österreichischen Fußballs gehe.

30.000-Euro-Strafe

Rapid muss nach den Vorfällen im Derby eine Geldstrafe von 30.000 Euro bezahlen. Grün-Weiß wurde "wegen Verletzung der Veranstaltungsbestimmungen und missbräuchlicher Verwendung von Pyrotechnik" belangt. Der Verein kann gegen das Urteil Einspruch erheben.

Nach dem 1:0-Sieg der Austria im Schlager der siebenten Runde gingen die Wogen wieder einmal hoch. Eine Viertelstunde nach Schlusspfiff stürmten rund 30 Rapid-Fans über das Spielfeld Richtung Fansektor der Gäste. Dort lieferten sie sich verbale Scharmützel mit den Austria-Fans, auch ein pyrotechnischer Gegenstand flog Richtung Tribüne. Erst nach einigen Minuten beruhigte sich die Lage durch das Eingreifen der Exekutive.

Peschek-Antwort

Christoph Peschek, Geschäftsführer Wirtschaft des SK Rapid Wien, verweist als Reaktion auf die Austria-Aussagen auf ein bereits im März 2018 veröffentlichtes Statement der Hütteldorfer. (red, 9.10.2018)