Salomon wurde vom Aufsichtsrat einstimmig zur Chefredakteurin der drittgrößten Zeitung des Landes bestellt.

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Wien – Die Redaktion des "Kurier" hat Martina Salomon am Freitag als Chefredakteurin der Tageszeitung bestätigt. Für Salomon stimmten laut einer Aussendung des Redakteursausschusses 54,7 Prozent, 40,6 Prozent stimmten gegen ihre Ernennung. Ihr Vorgänger Helmut Brandstätter war 2010 auf ein Rekordergebnis von 84,3 Prozent Zustimmung gekommen.

Salomon selbst hätte sich über ein besseres Ergebnis gefreut, sagt sie zum STANDARD, "aber nach acht Jahren im Haus wäre es komisch, wenn man gar keine Feinde hätte". Nun wolle sie daran arbeiten, alle zu überzeugen. Auf den Hinweis, dass andere Chefredakteure, etwa Brandstätter, bessere Ergebnisse erzielt hätten, sagt Salomon: "Aber Peter Rabl hatte ein schlechteres."

Das Redakteursstatut des "Kurier" gibt der Belegschaft seit 1974 das Recht, einen neuen Chefredakteur oder eine neue Chefredakteurin abzulehnen. Von der dazu nötigen Zweidrittelmehrheit der Wahlberechtigten (nicht der tatsächlichen Wählerinnen und Wähler) war die Abstimmung am Freitag aber weit entfernt: Insgesamt stimmten (bei einer Wahlbeteiligung von 73,6 Prozent) 29,9 Prozent der Wahlberechtigten gegen Salomon. (APA, os., 12.10. 2018)