Netflix produziert über 700 eigene TV-Serien

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Herbstzeit ist Serienzeit: Wenn die Menschen Abende lieber drinnen verbringen und am nächsten Tag Job, Uni oder die Schule rufen, dann ist die Hochphase der TV-Sendungen angebrochen. Das war schon immer so, und auch Streaming-Dienste verändern das nicht grundlegend. Für Netflix und Amazon geht es in dieser "TV-Season" um viel. Die beiden Konzerne liefern sich ein globales Duell um den Platz auf dem Streaming-Thron – und haben eine prall gefüllte Kriegskassa.

So verfügt Netflix über ein jährliches Budget von acht Milliarden Dollar, aus dem rund 700 Serien gespeist werden. Dem steht Amazon mit fünf bis sechs Milliarden Dollar gegenüber. Nun läuft eine neue Welle an Hits an: Netflix will mit der Fortsetzung des Überraschung-Hits "Making a Murderer" punkten, während Amazon "Die Romanows", das neue Drama des "Mad Men"-Erfinders bringt.

Netflix auf Platz 1

Momentan hat Netflix die Nase vorn. Der Konzern hat weltweit deutlich mehr als 120 Millionen Nutzer, während Amazon noch an der 100-Millionen-Grenze kratzt. Auch bei den Auszeichnungen konnte Netflix deutlich öfter punkten.

Allerdings sind die Ausgangspositionen der zwei Konkurrenten grundverschieden. So ist Netflix rein auf Streaming beschränkt, während Amazon Prime Video natürlich nur ein (sogar kleiner) Teil des Amazon-Imperiums ist.

Geschäftsmodelle stark unterschiedlich

Netflix muss sich also über Abo-Einnahmen finanzieren, während Prime Video de facto ein weiterer Anreiz für die Mitgliedschaft beim Rundum-Klub Amazon Prime ist. Netflix ist hier also im Nachteil, auch wenn Investoren noch Vertrauen haben. Gleichzeitig konnte der Streaming-Gigant die letzten Ziele nicht erreichen, kommende Wochen werden neue Geschäftszahlen präsentiert.

"Amazon ist sieben Mal so groß wie Netflix. Amazon kann machen, was es will, und spielt sich nun ein bisschen mit TV", sagt etwa der Analyst Alex DeGroote im Guardian. Netflix kann es sich hingegen nicht erlauben, große Fehltritte hinzulegen. Der Fernsehherbst wird also auch abseits der Bildschirme spannend. (red, 14.10.2018)