Die Bundesregierung kündigte im Juni eine Maßnahme gegen den "politischen Islam" an.

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Wien – Die türkis-blaue Bundesregierung hat Anfang Juni öffentlichkeitswirksam einen Schritt im Kampf gegen den "politischen Islam" angekündigt: Sieben Moscheen würden geschlossen, bis zu 40 Imame ausgewiesen.

Knapp fünf Monate später ist davon wenig geblieben. Die beanstandeten Moscheen sind wieder geöffnet, ein einziger Imam musste das Land verlassen, zwei taten das freiwillig, ein dritter hat die Ausreise angekündigt, berichtete das Ö1-"Morgenjournal" am Montag.

Der türkische Moscheenverband Atib ist von der geplanten Ausweisung von Imamen besonders betroffen. Ihnen wird vorgeworfen, verbotenerweise aus dem Ausland finanziert zu werden. Aktuell gibt es 38 Verfahren beim Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl. 22 Ausweisungsbescheide wurden schon verschickt, davon wurden 18 beim Bundesverwaltungsgericht beeinsprucht. Atib gibt die Auslandsfinanzierung zu, Sprecher Yasar Ersoy sagt jedoch, dass es in Österreich zu wenige Imame und keine adäquate Ausbildung gebe. (APA, 15.10.2018)