Als im März 2017 in einem Pariser Zoo ein Nashorn getötet wurde, war der Schock groß. In Europa war das der erste Vorfall, in Afrika gehört die Ermordung von Nashörnern zum Alltag. Dort wird alle acht Stunden ein Rhinozeros getötet. Die Wilderer haben es auf die Hörner abgesehen, die auf dem Schwarzmarkt Preise wie Gold oder Heroin erzielen. 100.000 Euro pro Kilo sind keine Seltenheit.

In" Rhino Dollars – Nashörner im Visier" (Dienstag, 20.15 Uhr auf Arte) zeichnen Olivia Mokiejewski und Phillip Hattingh ein erschütterndes und detailliertes Bild des weltweiten Handels mit den wertvollen Hörnern, reden mit Hintermännern der Schmuggeldeals, mit Polizeispitzeln, und sie lassen auch Wilderer zu Wort kommen.

5.000 Euro bekomme er für ein totes Nashorn, erzählt einer von ihnen, das entspricht einem durchschnittlichen Jahresgehalt in Südafrika. "Ich tue das, um ein schönes Auto zu fahren, teure Klamotten zu tragen. Und wenn das Geld alle ist, gehen wir wieder in den Busch. Dieses Naturschutzdings ist doch bloß was für die reichen weißen Leute." Ein Nashorn sei wie ein Jackpot.

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Symbol für Reichtum

Zwei Jahre lang waren die Filmemacher für die Doku unterwegs, vor allem in China und Vietnam sind die Hörner begehrt und gelten als Statussymbol. Ihnen wird eine aphrodisierende oder krebshemmende Wirkung nachgesagt. Das Schmugglergeschäft ist oft in den Händen der Mafia, die auch Waffen- und Drogengeschäfte organisiert. Diese Strukturen sind es, die es Tierschützern, Politik und Polizei so schwermachen, effektiv gegen den Hornschmuggel vorzugehen.

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Viel Zeit bleibt nicht, derzeit leben rund 20.000 Nashörner in Südafrika, rund 1.000 werden jährlich ermordet. Wenn sich nichts ändert, sind sie in wenigen Jahrzehnten ausgestorben. (Astrid Ebenführer, 16.10.2018)

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