Das Flüchtlingslager von Moria ist überfüllt.

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Athen – Mindestens 23 Menschen sind nach Angaben von Ärzte ohne Grenzen in und rund um das Flüchtlingslager von Moria auf der griechischen Insel Lesbos in den ersten neun Monaten dieses Jahres sexuell misshandelt worden. Darunter seien auch minderjährige Kinder gewesen, teilte die humanitäre Organisation am Mittwoch mit. Die Organisation habe die Opfer in einer Klinik außerhalb des Camps behandelt.

Der Direktor des Flüchtlingslagers, Giannis Balbakakis, wies die Berichte als "Lüge" zurück und forderte die Organisation auf, den Behörden Beweise vorzulegen, wie die staatliche griechische Nachrichtenagentur ANA-MPA berichtete. Zahlreiche Migranten versuchen sich nach Ansicht des Direktors mit falschen Angaben als Opfer zu präsentieren, damit sie zum Festland gebracht werden.

Überbelegt

Im sogenannten Hotspot von Moria auf Lesbos harren zurzeit gut 7.200 Migranten aus. Das Lager hat aber eine Aufnahmekapazität für nur 3.100 Menschen. (APA, 17.10.2018)