Aufwühlende Schlussphase (nicht nur) für Jose Mourinho an der Stamford Bridge.

Foto: APA/AFP/KIRK

London – Manchester United und sein in der Kritik stehender Trainer Jose Mourinho haben einen Befreiungsschlag knapp verpasst. Der kriselnde englische Rekordmeister kassierte am Samstag in seinem Premier-League-Match bei Chelsea in der 96. Minute den Ausgleichstreffer zum 2:2-Endstand.

Zunächst hatte Antonio Rüdiger (21.) per Kopfball die Führung für die Gastgeber erzielt. Doch in der zweiten Hälfte drehte der Franzose Anthony Martial (55., 73.) die Partie mit einem Doppelpack zugunsten der Mourinho-Elf um. Als ManUnited schon wie der sichere Sieger aussah, gelang Ross Barkley (96.) doch noch der Ausgleich für Chelsea.

Mourinho war nach dem Drama zum Schluss kaum zu bändigen. Nach Provokationen von der Bank seines Ex-Klubs sprang der Portugiese wutentbrannt auf und musste von Kollegen und Ordnern zurückgehalten werden. Chelseas Assistenzcoach Marco Ianni hatte provokant vor Mourinhos Gesicht gejubelt. "Ich mache auch Fehler bei Fußballspielen, und ich werde noch weitere machen", gab sich der Mourinho später gönnerhaft.

Es folgten Rangeleien mit und unter mehreren Spielern. Erst nach einigen Minuten hatte sich die Lage wieder beruhigt. Nach Schlusspfiff kam es zu versöhnlichen Szenen, nicht zuletzt unter zwischen Mourinho und seinem Chelsea-Kollegen Maurizio Sarri. Die mitgereisten United-Fans feierten ihren Manager mit Gesängen.

Manchester City verteidigte seine Tabellenführung eindrucksvoll. Die Mannschaft von Pep Guardiola deklassierte vor eigenem Publikum den FC Burnley mit 5:0 und ist in dieser Saison weiter ungeschlagen. Mit Sergio Aguero (17.), Bernardo Silva (54.), Fernandinho (56.), Riyad Mahrez (83.) und Leroy Sane (90.) bewiesen gleich fünf Spieler Torabschluss-Qualitäten. Kevin De Bruyne gab in der zweiten Hälfte nach längerer Verletzungspause zudem ein vielbejubeltes Comeback. City (23) liegt nun zwei Punkte vor Chelsea und Tottenham auf Platz eins.

Drei Chancen für Arnautovic

Marko Arnautovic und Sebastian Prödl verlief die neunte Runde in unterschiedlicher Stimmungslage: Während Arnautovic bei West Hams 0:1-Derbyniederlage gegen Tottenham Hotspur die sechste Niederlage bezog, kam Prödl beim 2:0-Sieg von Watford in Wolverhampton zu seinem Saisondebüt. Der Steirer wurde beim fünften Erfolg seiner siebtplatzierten "Hornets" in der 75. Minute eingewechselt.

West Ham fehlte trotz ansprechender Leistung beim 0:1 gegen Tottenham die Durchschlagskraft. Arnautovic war bei den Hammers als Mittelstürmer wieder ein Aktivposten, hatte aber dreimal gegen den französischen Weltmeister-Keeper Hugo Lloris das Nachsehen (48./Kopfball, 60., 89.). (sid, APA, red – 20.10. 2018)