Wien – Nach den Metallern stiegen die Beamten als zweite große Berufsgruppe am Montag in die herbstlichen Gehaltsverhandlungen ein. Für die Regierung saß dabei erstmals der für die Beamten zuständige Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ) am Verhandlungstisch.
Regierung und Gewerkschaft Öffentlicher Dienst (GÖD) haben dabei eine Inflationsrate von 2,02 Prozent für die weiteren Gespräche außer Streit gestellt. Diesen Wert haben Experten des Wirtschaftsforschungsinstituts für die Zeit vom Oktober des Vorjahres bis September dieses Jahres errechnet.
Außerdem hat man sich auf ein Wirtschaftswachstum von 3,0 Prozent als Basis für die Verhandlungen verständigt. Das teilten GÖD-Vorsitzender Norbert Schnedl und Strache (FPÖ) nach der ersten Runde mit. Weiters hat man sich als Ziel gesetzt, die Verhandlungen so rechtzeitig abzuschließen, dass das neue Gehaltsabkommen mit 1. Jänner 2019 in Kraft treten kann.
Fortsetzung am 12. November
Fortgesetzt werden die Verhandlungen am 12. November. Dann will die Gewerkschaft auch konkrete Zahlen und Forderungen auf den Tisch legen, wie Schnedl ankündigte. Bis dahin sollen in Untergruppen die Wirtschaftsdaten noch vertieft werden.
Strache verwies zwar darauf, dass das Wirtschaftswachstum sich 2019 wieder etwas abflachen dürfte. Gleichzeitig erwähnte er aber auch die "gute Tradition", dass die Abschlüsse in der Vergangenheit meist unter den Metallern aber über dem Handel gelegen seien. Und er deutete auch an, dass es heuer mehr als die Inflation geben könnte. Auf die Frage, ob der Abschluss zwischen den Metallern und der Inflation liegen könnte, meinte der Vizekanzler: "Sie haben ein gutes Naserl."
Eine Abgeltung für die Flexibilisierung der Arbeitszeit, wie das die Metaller fordern, ist für die GÖD kein Thema. Schnedl betonte, dass die Arbeitszeit-Flexibilisierung im Öffentlichen Dienst schon längst umgesetzt sei. Trotzdem beharrt er auf einer nachhaltigen und dauernden Kaufkraftstärkung, nicht zuletzt, weil es schon im zweiten aufeinanderfolgenden Jahr hervorragende Wirtschaftsdaten gebe.
Der Vorsitzende der younion-Gewerkschaft, Christian Meidlinger, will auf alle Fälle vermeiden, dass so wie im Vorjahr Oberösterreich, einzelne Länder wieder aus dem gemeinsamen Abschluss ausscheren. Die anwesenden Ländervertreter hätten zugesagt, dass man empfehlen werden, das in Landtagsbeschlüssen umzusetzen. (APA, 22.10.2018)