Wäre iMessage zum Standard erhoben worden, ließe sich damit mittlerweile auch mit Android-Nutzern diskutieren – ohne den Umweg SMS.

Grafik: Apple

Ob bei Hardware oder Software: Apple ist in der Branche für seinen Hang zu Alleingängen bekannt. In einem Punkt wäre man aber zu einer Standardisierung bereit gewesen – ist aber offenbar auf Ablehnung des Gegenübers gestoßen.

Apple habe im Jahr 2013 versucht iMessage zu einem Mobilfunkstandard zu machen. Ziel sei es gewesen, damit das alternde SMS und wenig genutzte Nachfolger wie MMS abzulösen. Dies behauptet zumindest einer, der es eigentlich wissen sollte: Der damalige iOS-Chef Scott Forstall.

Scheitern

Doch die Verhandlung mit dem Mobilfunkern seien schlussendlich gescheitert. Dafür sei eine Reihe von Faktoren verantwortlich gewesen, wie der ehemalige Apple-Manager gegenüber dem Wall Street Journal betont. Unter anderem sei es um Kostenvorstellungen gegangen. Die Provider hätten darauf gepocht, dass die Nutzer für jede Nachricht zahlen sollen – so wie es bei SMS lange der Fall war. Das wollte aber Apple wiederum nicht. Zudem habe es aber auch Probleme bei der Integration von iMessage mit bestehenden Mobilfunkstandards gegeben.

Status Quo

Fünf Jahre später gibt es iMessage weiter nur für iOS-Geräte, was dazu führt, dass die Kommunikation mit Android-Geräten über SMS abgewickelt – ohne all die zusätzlichen Funktionen und vor allem unverschlüsselt. Dass es eine Modernisierung in diesem Bereich braucht, haben zumindest einzelne Provider mittlerweile verstanden: Mithilfe von Google versucht man mit RCS einen neuen Standard zu etablieren. Das Problem dabei: Dieser wird wiederum nicht von Apple unterstützt – und kennt auch keine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. (red, 22.10.2018)