Ministerin Beate Hartinger-Klein verweist auf die Gebietskrankenkassen.

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Wien – Die Ärztekammer hat am Montag einmal mehr vor einem Medizinermangel gewarnt und im Ö1-"Morgenjournal" die Aufhebung der Altersobergrenze von 70 Jahren gefordert. Gesundheitsministerin Beate Hartinger-Klein (FPÖ) sieht dahingehend aber keinen Handlungsbedarf für sich: "Für die Vergabe von Planstellen sind die regionalen Ärztekammern und Gebietskrankenkassen zuständig", richtete sie aus.

Junge Ärzte im Land halten

Kommendes Jahr würden zehn Prozent aller Haus- und Fachärzte mit Kassenvertrag in Pension geschickt werden, weil dann die Altersgrenze endgültig in Kraft trete, die vor zehn Jahren mit einer Übergangsfrist gesetzlich beschlossen wurde, erklärte Helga Azem, Vertreterin der Kurie der niedergelassenen Ärzte in der Ärztekammer, im Radio. "Da kommt jetzt ein großes Versorgungsproblem auf unsere Patienten zu und wir Ärzte sehen das mit großer Besorgnis." Die Bundesregierung und konkret Hartinger-Klein sollten sich das Gesetz anschauen und die Regelung, dass die Kassenärzte mit 70 ihren Kassenvertrag verlieren, aufheben.

Die zuständige Ministerin verwies in einer Stellungnahme gegenüber der APA darauf, dass Verträge verlängert werden könnten, "sollte es zu einem Versorgungsengpass kommen". Grundsätzlich müsse man aber auch "darauf achten, dass die jungen Ärzte zu Kassenstellen kommen und nicht in das Ausland abwandern", meinte sie, ohne auf Details einzugehen. (APA, 29.10.2018)