Peter Pacult gibt Stoff.

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Wien – Peter Pacult, der Rapid 2008 zum 32. und bisher letzten Titel geführt hat, sieht in der Kaderzusammenstellung der Hütteldorfer große Versäumnisse. "Alfred Bickel hat in drei Transferperioden nicht einen Spieler gebracht, der Rapid wirklich weiterhilft", sagte der Wiener am Montagabend in der Servus-TV-Sendung "Sport und Talk aus dem Hangar-7" über den grün-weißen Sportdirektor.

"Dieser Kader kann nicht funktionieren"

"Dieser Kader kann nicht funktionieren. Du hast keine erfahrenen Spieler und auch keine, die Woche für Woche mit dem Druck umgehen können. Es ist nun mal ein Unterschied, bei Verein XY oder bei Rapid zu spielen", sagte der 59-Jährige, der mit Rapid 1985 als Spieler das Finale im Europacup der Cupsieger erreichte. "Mir fehlt die Hierarchie in der Mannschaft. So etwas ist in einem Teamsport tödlich."

Doch auch die Vereinsführung der in der Bundesliga nur auf Platz sieben stehenden Hütteldorfer kritisiert Pacult scharf: "Wenn du in zwei Jahren vier Trainer verbrennst, kann keine Kontinuität hineinkommen." Er ist aber davon überzeugt, dass mit Dietmar Kühbauer der richtige Mann gefunden wurde, um die Krise zu beenden. "Didi weiß, was es heißt, das Trikot zu tragen und bei Rapid zu spielen", sagte Pacult über den 47-Jährigen, der Anfang Oktober Goran Djuricin nachgefolgt war.

"Ministrantentruppe!"

Pacult hatte bereits am Donnerstagabend unmittelbar nach dem 0:5-Debakel in der Europa League bei Villarreal im Puls-4-Studio scharfe Kritik geübt: "Das ist eine Ministrantentruppe! Das muss man wirklich so sagen. Da ist kein Aufbäumen. Das ist Wischiwaschi. Als Spieler muss ich mich an der eigenen Nase fassen, nicht pauschal kritisieren. Was Rapid in den letzten Wochen spielt, ist nicht Rapid. Das ist Rapid nicht würdig." (APA, 30.10.2018)