Zumindest keine Kürzung der Fördersätze für FH-Studienplätze konnte Wissenschaftsminister Heinz Faßmann am Mittwoch verkünden.

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Wien – Gut einen Monat nach Beginn des Studienjahrs haben die Fachhochschulen einen neuen Entwicklungsplan für die Jahre 2018/19 bis 2022/23 bekommen. Bis zum Ende der Legislaturperiode sollen mehr als 3.000 neue Plätze geschaffen werden, vor allem in den Bereichen MINT und Digitalisierung. Die Fördersätze pro Studienplatz werden doch nicht gesenkt, so Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) am Mittwoch.

Im Entwicklungs- und Finanzierungsplan wird u.a. die Zahl der Studienplätze, ihr Ausbaupfad und die Finanzierung festgehalten. Der letzte Entwicklungsplan war mit Ende Juni ausgelaufen, dementsprechend gibt es auch im kommenden Studienjahr (2019/20) keine zusätzlichen Anfängerplätze. Für das aktuelle Studienjahr (2018/19) wurden 450 neue Plätze geschaffen, allerdings ohne längerfristigen Plan im Hintergrund.

Neu sind die Zahlen für die kommenden Studienjahre: 2020/21 und 2021/22 sollen jeweils 330 Anfängerplätze dazukommen, 2022/23 zusätzliche 340. Im Vergleich zu früheren Jahren wird das Ausbautempo damit reduziert, im Schnitt der vergangenen sieben Jahre kamen jeweils mehr als 400 Anfängerplätze pro Studienjahr dazu. Berücksichtigt man noch die 450 Anfängerplätze aus 2018/19, bringt der neue Entwicklungsplan bis 2022/23 über alle Studienjahre gerechnet mehr als 3.000 neue Studienanfängerplätze, im Vollausbau bis 2024 sind es rund 3.700.

Fördersätze werden nicht gesenkt

Als zweite Maßnahme zur Weiterentwicklung der Fachhochschulen "werden die Fördersatzhöhen nicht mit 01.01.2020 gesenkt, sondern auf dem derzeitigen Niveau bis 31.12.2023 beibehalten", wie es in Faßmanns Ministerratsvortrag heißt.

Die FHK als Vertretung der FH-Rektoren zeigte sich in einer Aussendung erfreut, dass es nun "wieder Planungssicherheit für die nächsten Jahre" gebe. Allerdings wäre laut FHK-Präsident Raimund Ribitsch "ein noch stärkerer quantitativer Ausbau notwendig", wenn der mittelfristige Bedarf der Wirtschaft an Absolventen gedeckt und das Ziel der Bundesregierung erreicht werden soll, dass 30 Prozent der Studenten an den Fachhochschulen studieren. Um die Qualität der Ausbildung sicherzustellen, müssten außerdem die Fördersätze erhöht werden um die Inflation abzugelten.

Am Mittwoch ebenfalls im Ministerrat beschlossen wurde die "Weiterentwicklung" der Donau Universität Krems. Der Bund soll der Weiterbildungsuni laut neuer 15a-Vereinbarung mehr Mittel zur Verfügung stellen (40 Mio. Euro für die Jahre 2019-2021, fast 10 Mio. mehr als in den Jahren 2016-2018) und langfristig seinen Finanzierungsanteil auf 50 Prozent des Gesamtbudgets anheben. Das Land Niederösterreich verpflichtet sich, zusätzliche Räumlichkeiten zu finanzieren. Außerdem wird die Hochschule in Krems in die Liste der öffentlichen Universitäten laut Paragraph 6 des Universitätsgesetzes aufgenommen, davon erhofft sich Faßmann eine verstärkte Zusammenarbeit im Rahmen der Universitätenkonferenz. (APA, 31.10.2018)