Programme zur Gewichtsreduktion bestehen aus sportlichen Aktivitäten, Diäten und konzentrieren sich häufig auch auf die psychische Gesundheit von Jugendlichen.

Foto: APA/dpa/Peter Steffen

Jugendliche, die an Übergewicht oder Adipositas leiden, weisen eine sehr schlechte Lebensqualität auf. Das könnte eine soziale Folge der Adipositas sein, wie Wissenschaftler nun in einer Studie gezeigt haben. Befragung betroffener Jugendlicher haben schon früher gezeigt, dass sie in puncto Lebensqualität ähnliche Werte erzielen wie Jugendliche, die an Krebs leiden.

Programme, die darauf abzielen, einen Gewichtsverlust bei übergewichtigen oder adipösen Jugendlichen zu erreichen, sollen Gewicht, Blutzucker, Blutdruck und Blutfette optimieren und könnten damit auch die Lebensqualität verbessern. Ob dem tatsächlich so ist, haben Forscher nun untersucht.

Sie haben für ihre Untersuchung acht Studien ausgewertet und zusammengefasst, um die Lebensqualität von Jugendlichen, die an einem Gewichtsverlustprogramm teilnehmen, einschätzen zu können.

Psychosoziales Wohlergehen

Alle Studien wurden an Jugendlichen im Alter von zehn bis 19 Jahren durchgeführt, von denen im Laufe der Studie das Gewicht gemessen und die Lebensqualität erfragt wurde.

Es zeigte sich, dass die Jugendlichen von den Programmen profitierten. Ihr Gewicht wurde verbessert und auch die Lebensqualität steigerte sich. Vertiefende Analysen zeigten aber, dass Letzteres nicht auf den erzielten Gewichtsverlust zurückzuführen war. Vielmehr war es der Einbezug der Eltern ins Programm, die Gruppensitzungen und der Fokus der Programme auf das psychosoziale Wohlergehen.

Das Fazit der Forscher: Die schlechte Lebensqualität von übergewichtigen oder adipösen Jugendlichen beruht nicht konkret auf dem aktuellen Gewicht, sondern ist eine Konsequenz der sozialen Folgen, die mit Übergewicht und Adipositas einhergehen. (red, 3.11.2018)