James Watt und Matthew Bolton werden abgelöst.

Foto: Bank of England

Großbritannien wird eine neue 50-Pfund-Note bekommen. Auf dem Schein, der derzeit rund 57 Euro Wert wäre, soll auch ein frisches Gesicht aufgedruckt werden, das Matthew Bolton und James Watt ablösen wird, die das Geldmittel aktuell zieren.

Das Finanzinstitut will bei der Entscheidungsfindung nun die Allgemeinheit zu Hilfe holen. Per Online-Formular können Namen nebst einer kurzen Begründung eingereicht werden. Allerdings gibt es Vorgaben.

WissenschaftlerInnen gesucht

Die Ankündigung der neuen Note hatte bereits im Vorfeld für Mobilisierungskampagnen gesorgt. So wurde etwa gefordert, die einstige Premierministerin Margaret Thatcher abzubilden. Die "Iron Lady" wird es allerdings nicht. Bei der Bank of England möchte man jemanden, der "die Gesellschaft inspiriert und nicht teilt" auf den Schein holen, heißt es in den Leitlinien. Nominiert werden können bereits verstorbene Personen aus dem Bereich der Wissenschaft.

Mit historischer Recherche und der Evaluierung in Fokusgruppen will die Bank nach der Nominierungsphase schließlich eine finale Liste erarbeiten. Die finale Entscheidung soll dann Direktor Mark Carney fällen.

Kein neues "Boaty McBoatface"

Dass man nicht gleich eine völlig freie Nominierung und Abstimmung veranstaltet, dürfte auch mit einem gewissen Lerneffekt in der Causa "Boaty McBoatface" zusammenhängen. Das Natural Environment Research Council ließ damals über den Namen eines neuen Arktis-Forschungsschiffs abstimmen. Die Netzgemeinde nominierte und wählte den Namen Boaty McBoatface an erste Stelle. Das Schiff wurde schließlich RRS Sir David Attenborough getauft, unter dem Siegernamen operiert aber eines der an Bord befindlichen Roboter-U-Boote.

Der Fall hat einige Nachahmer gefunden. Der schwedische Bahnbetreiber MTR Express nannte einen seiner Züge nach einer ähnlichen Abstimmung Trainy McTrainface. Nach einer Twitterabstimmung wurde wiederum Mega McMegaface der Name eines neuen Busses der britischen Transportfirma Megabus. 2016 veröffentlichte Google seinen Textparser SyntaxNet als Open Source. Im Paket enthalten ist eine auf die englische Sprache trainerte Interpretationssoftware, sie heißt Parsey McParseface. (gpi, 02.11.2018)