Wien – Der Bund hat weiterhin weniger Beschäftigte als geplant. Laut einem Bericht, der am Mittwoch im Ministerrat behandelt wird, waren mit 1. Juni 2018 insgesamt 135.209 Beschäftigte auf Vollzeitbasis im Bund angestellt. Das sind um 3.080 Vollbeschäftigtenäquivalente weniger, als sich der Bund selbst als Ziel gesetzt hat. Im Vergleich zum Jahresende 2016 ist die Zahl jedoch um 2.468 Stellen gestiegen.

Der für die Beamten zuständige Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ) weist in seinem Ministerratsvortrag darauf hin, dass angesichts der demografischen Entwicklung "ein personalpolitischer Handlungsbedarf im Bundesdienst" angezeigt sei. Etwa die Hälfte der Bundesbediensteten scheidet in den nächsten zehn Jahren altersbedingt aus dem aktiven Dienst aus, im Vergleich zur Privatwirtschaft hat der Bundesdienst mit 46 Jahren ein sehr hohes Durchschnittsalter. "Neben der problematischen Altersstruktur erfordern zusätzlich auch neue, insbesondere sicherheits- und bildungspolitische Herausforderungen, die sich auch durch eine verschärfte Migrationslage ergeben haben, eine differenzierte und in einzelnen Bereichen auch proaktive Aufnahmepolitik", schreibt Strache.

Laut dem Bericht haben die meisten Ressorts ihre Zielvorgaben bereits erreicht. Nur das Bildungsministerium geht derzeit von einer Überschreitung des Zielwertes mit Ende des Jahres für die Bundeslehrer um maximal 487 Stellen aus. Geringfügige Zielabweichungen liegen derzeit auch bei der Landesverteidigung sowie beim Umwelt- und Landwirtschaftsministerium vor. Gestiegen ist die Zahl der pragmatisierten Beamten. Mit Stichtag 1. Juni befanden sich 73.000 Beamtinnen und Beamte auf Vollzeitbasis im Bundesdienst. Im Vergleich zum Jahresende 2017 ist das eine Steigerung um 585 Stellen. Der Personalzuwachs ist auf die verstärkten Aufnahmen in den Bereichen Militärischer Dienst und Exekutivdienst zurückzuführen. Der Beamtenanteil im Bundesbereich beträgt aktuell 54 Prozent. (APA, 6.11.2018)